Hinwil – Belimo hat die Folgen der Corona-Krise vergleichsweise moderat verspürt. So hat die Gruppe im ersten Halbjahr 2020 etwas weniger Umsatz erzielt als in der entsprechenden Vorjahresperiode, wobei der Währungseinfluss eine wichtige Rolle spielte. Einen stärkeren Rückgang gab es auf Gewinnebene.
Der Umsatz nahm um 5,6 Prozent auf 335,5 Millionen Franken ab, wobei ein guter Teil auf den Einfluss des starken Frankens zurückzuführen war. Währungsbereinigt lag das Minus lediglich bei 1,4 Prozent.
2020 habe zwar in allen Regionen äusserst vielversprechend begonnen und der Umsatz habe im ersten Quartal über dem Vorjahresniveau gelegen, teilte der Anbieter von Antriebslösungen im Bereich Heizung, Lüftung und Klima am Montag mit. Im zweiten Quartal jedoch hätten sowohl die Region Europa wie auch Amerika infolge staatlicher Massnahmen zur Bekämpfung der Covid-Pandemie sinkende Umsätze verzeichnet, vor allem aufgrund der Schliessung von Baustellen.
In der grössten Marktregion Europa stieg der währungsbereinigte Umsatz in den ersten sechs Monaten dennoch um 2,3 Prozent auf rund 166 Millionen Franken. In Amerika hingegen resultierte ein Rückgang um gut 5 Prozent auf 130 Millionen, und in Asien/Pazifik verminderten sich die Verkäufe um 3,5 Prozent auf etwas über 39 Millionen.
Der Betriebsgewinn (EBIT) fiel um gut 17 Prozent auf 55,4 Millionen Franken zurück und die entsprechende Marge um 240 Basispunkte auf 16,5 Prozent. Belimo führt den Margenrückgang unter anderem auf den negativen Währungseinfluss zurück. Der Reingewinn lag mit 41,2 Millionen um etwas mehr als einen Fünftel unter dem Vorjahreswert. Um die kurzfristigen finanziellen Auswirkungen einzudämmen, seien «taktische Massnahmen» eingeleitet worden, heisst es dazu.
Zahlen schwächer als erwartet
Mit diesen Kennziffern hat Belimo die Erwartungen der Analysten verpasst. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 346,3 Millionen, für den EBIT bei 57,5 Millionen und für den Reingewinn bei 45,1 Millionen Franken.
Dem weiteren Verlauf des Geschäftsjahres blickt Belimo mit einer gewissen Vorsicht entgegen. Es sei mit einer Normalisierung des Geschäftsumfelds im zweiten Halbjahr und allgemein mit verbesserten Marktbedingungen zu rechnen, «sobald die pandemiebedingten Massnahmen gelockert würden», heisst es zum Ausblick.
Angesichts des Auftragsbestandes sei man optimistisch, dass die Nachfrage in Europa in den Sommermonaten anziehen werde. Wegen verzögerter Projekte wird in Amerika mit einem Nachholbedarf im zweiten Semester gerechnet und in der Region Asien/Pazifik mit einer soliden Projektpipeline.
Insgesamt dürften die Umsätze im zweiten Halbjahr 2020 etwa Vorjahresniveau erreichen, sofern die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie weiter gelockert werden, so das Fazit. Wechselkursschwankungen würden sich aber voraussichtlich weiter auf die Profitabilität auswirken.
Längerfristig geht Belimo davon aus, dass sich vereinzelt Projekte und Entscheidungen für Neuinvestitionen verzögern, was die Bautätigkeit in den Jahren 2021 und 2022 negativ beeinflussen wird. (awp/mc/ps)