Hinwil – Der Klimaspezialist Belimo hat im ersten Semester 2022 eine anhaltend starke Nachfrage verzeichnet und den Umsatz gesteigert. Höhere Ausgaben für Reisen oder die Rekrutierung neuer Arbeitskräfte belasteten hingegen die Profitabilität.
Der Umsatz wuchs um 8,2 Prozent auf 416,4 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Dabei legten alle drei Marktregionen in Lokalwährungen zu, wobei die Region Amerika mit einem Plus von 17 Prozent klar obenaus schwang.
Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg in der Folge um 1,4 Prozent auf 76,7 Millionen Franken, während die entsprechende Marge um 1,3 Prozentpunkte auf 18,4 Prozent zurückging. Belimo begründet diese Abschwächung mit der Wiederaufnahme von Reisen, Marketingaktivitäten, Schulungen und Neueinstellungen zur Fortführung der Wachstumsstrategie. Höhere Sicherheitsbestände, Waren in Transit sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen führten zudem zu einem Anstieg des Nettoumlaufvermögens.
Der Reingewinn lag mit 61,3 Millionen Franken um 3,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.
Umsatzprognose trotz Unsicherheiten bestätigt
Für das Gesamtjahr 2022 bestätigt Belimo die Prognose vom März. Demnach wird ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen im Rahmen des Fünfjahresdurchschnitts in Aussicht gestellt, mit Verweis auf die unsichere Lage der Weltwirtschaft.
Neue Projekte, bei denen es aufgrund des Material- und Fachkräftemangels zu Verzögerungen gekommen sei, würden üblicherweise fertig gestellt und deuteten somit Nachholbedarf an, heisst es zur aktuellen Marktlage in der Bauindustrie.
Aufgrund der hohen CO2-Emissionen der Immobilienbranche sei eine ganze Reihe an Initiativen zur Reduktion dieser Emissionen ins Leben gerufen worden, die auf die Forcierung der Erneuerung bestehender Gebäudetechnik abzielen würden. Dies stärke die Nachfrage nach Klappenantrieben, Regelventilen, Sensoren und Zählern.
Die geopolitischen Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, pandemiebedingte Rückschläge, Engpässe bei den Lieferketten und Fachkräftemangel könnten indes im zweiten Semester zu Rückschlägen führen. Ausserdem werden die Normalisierung der Ausgaben und Investitionen in strategische Initiativen zu einem höheren Betriebsaufwand und damit zu einem tieferen EBIT führen.
Um die höheren Inputkosten aufzufangen, hat Belimo den Kunden bereits Preisanpassungen für das zweite Halbjahr angekündigt. (awp/mc/ps)