Belimo-CEO Jacques Sanche. (Copyright: Belimo)
Hinwil – Die im Bereich Antriebslösungen aktive Belimo hat im ersten Halbjahr 2014 den Umsatz gesteigert. Die negative Entwicklung der Währungskurse hat allerdings die in lokalen Währungen erzielte Wachstumsrate bei der Umrechnung in Schweizer Franken in etwa halbiert. Auf konstant hohem Niveau waren Betriebsgewinn und Marge leicht rückläufig, während der Reingewinn in etwa gehalten wurde. Für das Gesamtjahr macht das Unternehmen keine konkrete Prognose, Finanzchef Beat Trutmann zeigt sich indes zuversichtlich, dass das Wachstum im zweiten Semester in ähnlichem Rahmen wie im ersten ausfallen könnte.
Der Umsatz wuchs um 3,1% auf 244,1 Mio CHF, währungsbereinigt ergab sich ein Plus von 6,3%. Der EBIT ging gegenüber dem Vorjahr dagegen leicht um 0,5% auf 42,0 Mio zurück und die EBIT-Marge auf 17,2 von 17,8%. Der Reingewinn blieb mit 33,6 Mio praktisch stabil, wie Belimo am Dienstag mitteilt.
Währungen bremsen
Die Währungen hatten also einen klar bremsenden Effekt auf die Umsatzentwicklung in Schweizer Franken, was sich allerdings im zweiten Halbjahr etwas mildern könnte. «Wegen des Basiseffekts aus dem zweiten Semester 2013, als es von der Währungsentwicklung her bereits erste Abschwächungen gab, sollte der negative Einfluss der Währungen im zweiten Semester eher schwächer ausfallen als im ersten Halbjahr», sagte Finanzchef Beat Trutmann gegenüber AWP.
Der operative Cashflow sank um 10% auf 33,6 Mio CHF und der Free Cashflow um 77% auf 6,4 Mio. Der Rückgang beim freien Cashflow sei auf die hohen Investitionen für den neuen Hauptsitz in den USA sowie für Erweiterungen am Hauptsitz in Hinwil zurückzuführen, erklärte Trutmann. Dies sei entsprechend geplant gewesen.
Deutliches Umsatzwachstum in Europa
In der mit einem Umsatzanteil von 56% wichtigsten Marktregion Europa legte der Umsatz um 6,9% zu, währungsbereinigt um 7,4%. Belimo zeigt sich mit der Entwicklung in den Märkten Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlanden, Finnland, Polen, Spanien und Vereinigte Arabische Emirate zufrieden. Dagegen habe sich Russland wegen der aktuellen wirtschaftlichen Situation und der Entwertung des Rubels enttäuschend entwickelt.
Russland wichtig, aber nicht existentiell
«Russland ist für uns ein nicht unwichtiger, aber kein existentiell wichtiger Markt», sagte Trutmann, der den genauen Umsatzanteil von Russland allerdings nicht beziffern wollte. Die UBS beziffert den Russlandanteil bei Belimo auf rund 4%.
Durch den schwachen Rubel würden die in Franken verrechneten Produkte von Belimo entsprechend teurer, so Trutmann weiter. Die Sanktionen der USA und Europa gegenüber Russland würden sich gemäss den bisherigen Massnahmen auf Hightech-Güter für den Energiebereich oder auf die Rüstung beschränken, der Gebäudemarkt sei hingegen davon nicht betroffen. «Aber natürlich hat die allgemeine wirtschaftliche Situation in Russland auch einen Einfluss auf unser Geschäft.»
In der Konzernregion Amerika, wo gut ein Drittel der Umsätze erwirtschaftet werden, reduzierten sich die Umsätze in Schweizer Franken um 0,7%, währungsbereinigt ergab sich dagegen ein Plus von 5,6%. Auch in der Konzernregion Asien/Pazifik (Umsatzanteil 10%) fielen die Umsätze in Franken gerechnet um 3,8% geringer aus als im Vorjahr, während bereinigt ein Plus von 3,2% erreicht wurde.
Zuversicht für die zweite Jahreshälfte
Im Ausblick auf das Gesamtjahr 2014 bleibt Belimo unkonkret. Die Baukonjunktur in Europa dürfte sich weiter verbessern, heisst es. In Russland rechnet das Unternehmen mit einer bremsenden Wirkung durch die Währungssituation. Für die USA sieht Belimo zunehmende Investitionen in Gebäude im privaten Sektor, erwartet aber von den staatlichen Institutionen keine übermässige Bautätigkeit. Asien/Pazifik werde von der Zurückhaltung in China geprägt, wobei in Südostasien eine Verbesserung zu erhoffen sei. Weiteres Wachstum wird in Australien und Indien erwartet.
«In Schweizer Franken können wir keine Prognose machen», führte Trutmann dazu aus. Der europäische Markt sei derzeit aber zuverlässig, und es sei davon auszugehen, dass sich sowohl Europa als auch die USA in ähnlicher Richtung weiterentwickeln dürften. In Nordamerika habe es nach dem durch den strengen Winter gebremsten Geschäft zu Jahresbeginn im zweiten Quartal Aufholeffekte gegeben. Der Finanzchef zeigte sich deshalb insgesamt zuversichtlich, dass die Umsätze in Lokalwährungen im zweiten Semester weiter zulegen dürften, dies auch dank des Basiseffekts nach dem schwächeren zweiten Halbjahr im Geschäftsjahr 2013. (awp/mc/pg)