Belimo schlägt rasantes Tempo an
Belimo-CEO Lars van der Haegen. (Foto: Belimo)
Hinwil – Das Industrieunternehmen Belimo hat im ersten Halbjahr 2016 mit einem zweistelligen Umsatzwachstum ein zügiges Tempo vorgelegt. Dabei wuchs die Hauptregion Europa noch am langsamsten. Dank des Wegfalls der Belastungen aus der Franken-Aufwertung im Januar 2015 ergab sich auch beim Gewinn ein markantes Plus. Für das zweite Semester prognostiziert das Unternehmen eine gegenüber den ersten sechs Monaten stabile Entwicklung der Verkäufe, wegen des starken Vergleichszeitraums im Vorjahr könnten sich aber die Wachstumsraten im Gesamtjahr etwas verringern. Die Börse spendet Applaus.
Der Umsatz wurde um knapp 13% auf 273,9 Mio CHF gesteigert, entsprechend einem währungsbereinigten Plus von gut 10%. Zweistellige Wachstumsraten verzeichneten die Konzernregionen Amerika (+12%) und Asien/Pazifik (+17%), während die grösste Region Europa ein Plus in lokalen Währungen von 7,2% erreichte, wie das im Bereich Antriebslösungen und Sensoren im HLK-Bereich (Heizung, Lüftung, Klimatechnik) tätige Unternehmen am Mittwoch mitteilt.
Europa mit solidem Wachstum
In der mit einem Anteil am Gesamtumsatz von knapp 50% grössten Konzernregion Europa hätten Polen, Norwegen, Italien und Grossbritannien massgeblich zum erfreulichen Wachstum beigetragen. Polen habe dabei von einer guten wirtschaftlichen Entwicklung sowie von den Produktionsverlagerungen westeuropäischer Firmen profitiert, während in Grossbritannien und Norwegen das OEM-Geschäft stark gewesen sei. Einen wesentlichen Anteil an der guten Entwicklung hatten auch Deutschland und die Niederlande, während im Nahen Osten der tiefe Ölpreis die Investitionstätigkeit gebremst hat.
Die USA und Kanada (Umsatzanteil 40%) profitierten von hohen Investitionen in den Neubausektor sowie vom anhaltenden Interesse an Aufrüstungen bestehender Gebäude mit energiesparenden HLK-Systemen. Dabei hätten die Umsätze mit Wasseranwendungen stärker zugenommen als diejenigen mit Luftanwendungen. In der Marktregion Asien/Pazifik (11%) sah das Unternehmen eine «erfreuliche Entwicklung» in Indien, China und Südostasien.
EBIT zieht markant an
Insgesamt hat der Konzern mit Wasseranwendungen ein Wachstum in lokalen Währungen von gut 12% erreicht und mit den Luftanwendungen ein solches von 8,6%. Letztere tragen mit einem Anteil von 57% aber noch immer mehr zum Konzernumsatz bei.
Der EBIT zog gegenüber dem Vorjahr um über 31% auf 46,9 Mio CHF an und die entsprechende Marge um 240 Basispunkte auf 17,1%. Der Reingewinn verbesserte sich gar um 64% auf 37,8 Mio CHF. Belimo begründet die markante Steigerung des Gewinns mit dem Wegfall des negativen Einflusses durch die starke Aufwertung des Schweizer Frankens im Vorjahr. Ausserdem reduzierten sich die Investitionen um mehr als die Hälfte auf noch gut 6 Mio CHF. Im Vorjahr waren noch Investitionen in die Gebäudeerweiterung der Logistik am Hauptsitz in Hinwil angefallen.
Aktuelles Wachstumstempo als Herausforderung
Im Ausblick auf das Gesamtjahr 2016 zeigt sich das Unternehmen gewohnt vorsichtig. Der Umsatz sollte sich im zweiten Halbjahr gegenüber dem ersten stabil entwickeln, heisst es. Allerdings könnten in Europa die Auswirkungen des EU-Austritts von Grossbritannien die Märkte bremsen. Keine Erholung erwartet das Unternehmen für Russland und den Nahen Osten. Dagegen sei in den USA und in Kanada mit anhaltendem Wachstum zu rechnen. In Asien/Pazifik und hier vor allem in China geht Belimo von einer Verlangsamung der Bautätigkeit aus.
Wegen der starken Vergleichsbasis aus dem Vorjahr, als der Umsatz im zweiten Semester gegenüber dem ersten deutlich angestiegen war, werde es herausfordernd sein, die bereits hohe Wachstumsrate des ersten Halbjahres 2016 bis Ende Jahr zu halten.
An der Börse wurde das über Erwarten starke Ergebnis gelobt. Die Aktie legte bis Börsenschluss bei überdurchschnittlichem Volumen um 6,8 % zu und schloss bei 3219 Franken. (awp/mc/pg)