Hinwil – Das Industrieunternehmen Belimo hat im Geschäftsjahr 2020 einen Rückgang des Gewinns verzeichnet. Nebst dem bereits kommunizierten leichten Umsatzminus ist dafür auch der Wegfall eines positiven Steuereffektes verantwortlich. Die Dividende bleibt stabil.
Der operative Gewinn (EBIT) nahm um 12,8 Prozent auf 108,1 Millionen Franken ab und die entsprechende Marge um 130 Basispunkte auf 16,3 Prozent, wie die Herstellerin von Antrieben, Ventilen und Sensoren für die Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik am Montag mitteilte. Das «trotz widriger Umstände aufgrund der Pandemie und ungünstiger Wechselkursentwicklungen starke Betriebsergebnis» sei ein Zeichen der Resilienz der eigenen Strategie.
Leicht über den Erwartungen
Der Reingewinn sank um 28,5 Prozent auf 86,6 Millionen Franken im Vergleich zum EBIT überproportional. Das Vorjahresergebnis hatte noch von einem positiven Steuereffekt in der Höhe von 22,1 Millionen profitiert. Mit den ausgewiesenen Eckwerten hat Belimo die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen.
Stabile Dividende
Die Dividende soll trotz des geringeren Gewinns bei 150 Franken stabil gehalten werden. Weiter wird zu Handen der Generalversammlung beantragt, die ausgegebenen 615’000 Namenaktien mit einem Nennwert von je 1,00 Franken im Verhältnis 1:20 aufzuteilen. Mit diesem Aktiensplit auf einen Nennwert von je 5 Rappen soll den Mitarbeitenden die Teilnahme am Aktienrückkaufprogramm (Employee Share Purchase Plan – ESPP) erleichtert und die Handelbarkeit der Aktie erhöht werden.
Bereits bekannt war der Umsatz. Er fiel um 4,5 Prozent auf 661,2 Millionen Franken zurück. Währungsbereinigt blieb er allerdings stabil, womit Belimo in der zweiten Jahreshälfte in den Wachstumsbereich zurückgekehrt ist. Denn im ersten Semester wurde währungsbereinigt noch ein Umsatzminus von 1,4 Prozent ausgewiesen. Konkret legte der Umsatz im zweiten Halbjahr um 1,4 Prozent zu.
Wachstum nur in Europa
Mit Blick auf die Regionen ergab sich in Europa, wo knapp die Hälfte der Verkäufe erwirtschaftet werden, im Gesamtjahr ein währungsbereinigtes Wachstum von 1,8 Prozent. Etwas harziger lief es in den Regionen Amerika mit einem Minus von 1,8 Prozent und Asien/Pazifik mit einem Minus von 1,1 Prozent. Die beiden Anwendungsfelder Luft, mit einem Umsatzanteil von 56 Prozent das grössere, und Wasser entwickelten sich in Lokalwährungen stabil.
Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021 heisst es, dass das Umsatzwachstum in Lokalwährungen im Laufe des Jahres zunehmen werde. Für das Gesamtjahr sei deshalb mit einer Wachstumsrate unter dem Fünfjahresdurchschnitt zu rechnen. Dafür verantwortlich seien die anhaltenden Beeinträchtigungen durch die Pandemie im ersten Halbjahr sowie die starke Vergleichsbasis aus dem ersten Quartal 2020. Die Profitabilität dürfte zudem von ungünstigen Wechselkursen negativ beeinflusst werden.
Die Auswirkungen der Pandemie und ein gesteigertes Bewusstsein für Raumluftqualität dürften sich aber langfristig bei allen Bauprojekten bemerkbar machen, heisst es zudem. Es sei deshalb davon auszugehen, dass viele HLK-Systeme in bestehenden Gebäuden nachgerüstet werden, um eine gesunde Raumluft zu gewährleisten.
Darüber hinaus dürften neue Bauvorschriften und staatlich geförderte Programme wie der «EU-Klimazielplan für 2030» dafür sorgen, dass die Treibhausgasemissionen von Gebäuden und der Energieverbrauch für Heizung und Kühlung reduziert werden. (awp/mc/pg)