Bell Schweiz steigert Absatz in allen Geschäftsbereichen.
Basel – Die Bell-Gruppe hat im vergangenen Geschäftsjahr 2010 den Betriebsgewinn (EBIT) um 6,5% auf 101,2 Mio CHF gesteigert, entsprechend einer EBIT-Marge von 3,9%. Der Jahresgewinn stieg gar um 16,1% auf 64,5 Mio CHF, bei einer Marge von 2,5%. Vor allem das Wachstum bei den wertschöpfungsstarken Sortimenten führte zum guten Ergebnis, wie der Fleischverarbeiter am Donnerstag mitteilte.
Der (provisorische) Umsatz war bereits im Januar mitgeteilt worden, die definitive Zahl lautet nun auf 2,584 Mrd CHF (+1,4%). Das Absatzvolumen wuchs um 5,1% auf rund 224 Mio kg. Den Aktionären soll aufgrund der guten Zahlen eine um 25% höhere Dividende von 50,00 (40,00) CHF ausgeschüttet werden. Mit den vorgelegten Zahlen hat Bell die Schätzungen der Banken ZKB und Vontobel mehr oder weniger getroffen. Deren Analysten rechneten mit einem EBIT von 100,7/101,0 Mio und einem Reingewinn von 66,8/65,5 Mio CHF. Der Konzern selbst versprach höhere Zahlen als im Vorjahr.
Positive Absatzentwicklung
In der Schweiz hätten mehrere positive Rahmenfaktoren gute Chancen geboten, die «optimal genutzt» worden seien. Der Fleischkonsum habe insgesamt zugenommen, die Hauptkunden hätten Marktanteile gewonnen und das Preisniveau sei stabil geblieben, heisst es in der Mitteilung. In diesem Umfeld hätten 2010 alle Geschäftsbereiche von Bell Schweiz ihren Absatz gesteigert. Das Absatzvolumen wuchs um 2,5% auf 125,3 Mio kg. Über alle Bereiche gesehen verkauften sich vor allem die Sortimente für die Selbstbedienung sehr gut. Im Ausland stieg das Absatzvolumen um über 8,4% (akquisitionsbereinigt +3,0%) und betrug insgesamt 98’245 Tonnen. Zur positiven Absatz- und Umsatzentwicklung beigetragen hätten sowohl neue Produkte als auch Verkaufsaktivitäten, so Bell.
Preiskampf dürfte sich weiter verschärfen
Für das laufende Jahr gibt sich Bell verhalten optimistisch und geht davon aus, dass sich die Konjunktur in Europa weiter erholt und vermehrt für Impulse bei Konsum und Nachfrage sorgt. Der Preiskampf werde sich aber sowohl in der Schweiz, als auch international weiter verschärfen und Druck auf die Erträge ausüben, heisst es. Nach dem starken Absatzzuwachs 2010 erwarte man für 2011 «über alle Produktegruppen gesehen ein moderates Marktwachstum». Insgesamt will sich Bell auf den Bereich Frischprodukte und auf die Sortimentskategorien mit hoher Wertschöpfung konzentrieren.
Synergiepotenziale innerhalb Gruppe nutzen
Durch die geplante Kooperation mit Hilcona, die noch die Zustimmung der Behörden braucht, und der damit erworbenen strategischen Beteiligung am Convenience-Spezialisten etabliere sich Bell vermehrt im schnell wachsenden Bereich Frisch-Convenience. Bis zur Übernahme der Mehrheit 2015 wird der bisherige Umsatz von Bell Convenience dekonsolidiert. Auf internationaler Ebene setzt Bell den Angaben zufolge vermehrt den Fokus auf Synergiepotenziale innerhalb der Gruppe und will «die sich bietenden Möglichkeiten konsequenter ausschöpfen». (awp/mc/ss)