Bell macht mehr Gewinn im ersten Halbjahr

Bell macht mehr Gewinn im ersten Halbjahr
(Foto: Bell)

Basel – Nach dem Gegenwind durch die Coronapandemie im vergangenen Jahr hat Bell im ersten Halbjahr 2021 auf allen Ebenen zugelegt. Der Fleischverarbeiter konnte Umsatz und Gewinn steigern.

Der Umsatz wuchs um 3,1 Prozent auf 2,02 Milliarden Franken, wie das zu Coop gehörende Unternehmen am Donnerstag in einem Communiqué bekannt gab. Der Betriebsgewinn EBIT verbesserte sich um 8,9 Prozent auf 64,7 Millionen Franken.

Dabei erhielt Bell Rückenwind von der Entwicklung der Fremdwährungen, die im Vorjahr noch für ein Minus gesorgt hatten. Unter dem Strich erzielte das Unternehmen einen Reingewinn von 50,0 Millionen Franken nach 34,9 Millionen vor einem Jahr. Damit hat Bell die Analystenerwartungen der ZKB und von Research Partners beim Umsatz und Reingewinn übertroffen.

Stärkere Verkäufe im Detailhandel
Der Geschäftsbereich Bell Schweiz, der rund die Hälfte zum Warenumsatz beisteuert, machte ein Plus von 3,1 Prozent auf 1,05 Milliarden Franken. Dabei konnte Bell im Detailhandel mehr verkaufen, weil die Menschen wegen der Homeoffice-Pflicht häufiger zu Hause gekocht haben.

Ausserdem war der Einkaufstourismus eingeschränkt. Hauptverantwortlich für die positive Entwicklung sei das «starke Kerngeschäft» mit Fleisch im Schweizer Detailhandel, erklärte Bell-Chef Lorenz Wyss.

Auf der anderen Seite hat das Geschäft von Food Service sowohl in der Schweiz als auch Europa zu spüren bekommen, dass die Pendler daheim blieben und weniger Schnellverpflegung für unterwegs kauften. Zudem waren viele Restaurants monatelang geschlossen.

Gegen Ende des ersten Halbjahres zeichnete sich aufgrund der Lockerungen der Coronamassnahmen eine Erholung der Food-Service- und Convenience-Sortimente ab, wie Bell weiter schrieb: «Dadurch konnte insbesondere der Geschäftsbereich Convenience wieder wachsen.»

Der Umsatz von Convenience kletterte in den ersten sechs Monaten um 5,1 Prozent auf 541,6 Millionen Franken. Denn im Vorjahr hatten die Auswirkungen der Pandemie die Geschäftsentwicklung in den ersten vier Monaten des letzten Jahres deutlich stärker belastet als im laufenden Jahr. Ab Mai profitierte der Geschäftsgang von den Lockerungen.

Einkaufstourismus nähert sich Vor-Krisenniveau
Bell International, das etwa ein Viertel zum Umsatz beiträgt, steigerte den Umsatz um 2,1 Prozent auf 491,8 Millionen Franken. «Einen wichtigen Beitrag dazu leisteten insbesondere das erfreulich verlaufene Geflügelgeschäft in Österreich und Deutschland sowie die Bereiche Serranoschinken und Schinkenwürfel», schrieb Bell.

Die Gruppe geht davon aus, dass die sich seit dem zweiten Quartal 2021 abzeichnenden Normalisierungstendenzen in Bezug auf die Coronapandemie anhalten werden. Damit wird sich der Kunden- und Sortimentsmix vom Detailhandel wieder in Richtung Gastronomie und Industrie bewegen, erklärte Wyss. Zudem werde der Schweizer Einkaufstourismus in der zweiten Jahreshälfte wieder zunehmen und sich dem Niveau von vor der Pandemie nähern.

«Von der schrittweisen Öffnung werden die Bereiche Food Service und Frisch-Convenience profitieren, bei denen bereits im Sommer deutliche Erholungstendenzen zu beobachten waren», schrieb Bell. Deshalb werde Bell Schweiz den sehr starken Geschäftsgang nicht in gleichem Mass fortführen können, erklärte Wyss. Insbesondere die Auswirkungen des Einkaufstourismus liessen sich nur schwer abschätzen.

Im Geschäftsbereich Bell International hingegen geht Wyss von einer Fortsetzung der positiven Entwicklung auch im zweiten Halbjahr 2021 aus. Für den Geschäftsbereich Convenience zeigt sich Bell optimistisch, dass die anstehenden Öffnungsschritte dem Geschäftsgang weitere positive Impulse verleihen werden. (awp/mc/ps)

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