Basel – Der Fleischverarbeiter Bell hat im Jahr 2022 den Umsatz gesteigert und beim Ergebnis das Vorjahresniveau gehalten. Dies gelang trotz stark steigender Kosten. Auch die Dividende für die Aktionäre bleibt stabil. Beim Ausblick gibt es wenig Konkretes.
Der Nettoumsatz stieg um 3,9 Prozent auf 4,3 Milliarden Franken, wie das zur Coop-Gruppe gehörende Unternehmen am Freitag mitteilte. Währungsbereinigt habe das Plus bei 6,4 Prozent gelegen. Beim Ergebnis lag der ausgewiesene EBIT mit 162,9 Millionen Franken um 0,4 Prozent über dem Vorjahr und unter dem Strich stand ein um ebenfalls 0,4 Prozent höherer Gewinn von 127,8 Millionen. Im Vorjahr hatte Bell allerdings bereinigte Zahlen publiziert.
Die Aktionäre sollen eine im Vorjahresvergleich unveränderte Dividende von 7,00 Franken je Aktie erhalten. Mit den vorgelegten Zahlen hat Bell die Erwartungen der Analysten gemäss AWP-Konsens leicht übertroffen – allerdings hatten die Analysten als Vorjahresbasis die bereinigten Zahlen genutzt.
Geschäftsbereiche entwickeln sich leicht unterschiedlich
Über das Gesamtjahr habe nach der Aufhebung der Corona-Massnahmen der Normalisierungsprozess eingesetzt, es kamen dann allerdings neue Herausforderungen dazu, so Bell weiter. Weiter steigende Kosten seien gegen Jahresende dann auch bei den Konsumenten angekommen und hätten zu einer Verlagerung der Nachfrage hin zu eher einfacheren Sortimenten geführt.
Mit Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche zeigt sich Bell zufrieden, wenn auch der grösste Geschäftsbereich Bell Schweiz, der rund die Hälfte des Warenumsatzes ausmacht, die pandemiebedingt hohen Volumina nicht mehr erreichen konnte. Der Umsatz sank minimal um 0,3 Prozent auf 2,1 Milliarden Franken.
Bei Bell International, das etwa ein Viertel zum Umsatz beiträgt, verzeichnete das Unternehmen derweil einen Anstieg um 7,7 Prozent auf 1,1 Milliarden Franken.
Eisberg und Hilcona wachsen über 10 Prozent
Die Geschäftsbereiche Eisberg und Hilcona zeigten nach der starken Vorjahreserholung erneut ein starkes Umsatzplus von jeweils über 10 Prozent, Hügli stieg vergleichsweise moderat um 1,6 Prozent.
Beim Ausblick macht Bell keine konkreten Aussagen zum erwarteten Geschäftsverlauf. Die weltpolitische Lage werde einen wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa haben. «So lange die kritische Situation anhält, wird die Kostensituation auf dem Beschaffungsmarkt sowie die Qualität und die Verfügbarkeit der Rohmaterialien angespannt bleiben», wird CEO Lorenz Wyss zitiert.
Es sei entscheidend, dass höhere Kosten zeitnah im Markt realisiert werden könnten. Allerdings dürfte die inflationsbedingte abnehmende Kaufkraft die Nachfrage weiterhin beeinflussen. (awp/mc/pg)