Bell steigert im ersten Halbjahr Umsatz und Gewinn
Basel – Der Fleischverarbeiter und Convenience-Spezialist Bell hat im ersten Halbjahr 2023 Umsatz und Gewinn in einem «herausfordernden Umfeld» gesteigert. Er spricht von einem «sehr guten Ergebnis» und «intakten Aussichten».
Der Umsatz lag mit 2,23 Milliarden Franken um 5,5 Prozent über dem Vorjahresergebnis, währungbereinigt waren es gar 7,0 Prozent. Der EBIT stieg um 1,0 Prozent auf 63,6 Millionen und der Reingewinn um 15,9 Prozent auf 46,6 Millionen Franken. Umsatz und Reingewinn lagen dabei über dem AWP-Konsens, der EBIT klar darunter.
Das Umfeld sei geprägt gewesen von Inflation, volatilen Marktbedingungen und schwierigen Witterungsverhältnissen, teilte das mehrheitlich zur Coop-Gruppe gehörende Unternehmen am Donnerstag mit. Die Konsequenzen der anhaltend hohen Teuerung hätten dank dem «breiten Sortimentsmix, einem konsequenten Kostenmanagement, Effizienzsteigerungen und zeitnah umgesetzten Preiserhöhungen» abgefedert werden können.
Der Absatzkanal Food Service habe sich wie erwartet weiter erholt, und auch der Absatzkanal Retail habe eine erfreuliche Mengenzunahme im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet, schreibt Bell weiter. Alle Geschäftsbereiche hätten zum «sehr guten Ergebnis» beigetragen.
Hohe Teuerung
Bell war von der hohen Inflation stark betroffen. Die Teuerung habe sich auf die Personal-, Rohstoff-, Energie- und Transportkosten ausgewirkt, aber auch das Verhalten der Konsumentinnen und Konsumenten «spürbar beeinflusst». So seien günstigere Sortimente verstärkt nachgefragt worden, was Verschiebungen im Sortimentsmix zur Folge gehabt habe.
Auch die Wettterverhältnisse hätten einen grossen Einfluss auf das Konsumverhalten und die Rohstoffbeschaffung gehabt. Ausgiebiger Regen im Frühjahr hat demnach den Start in die Grillsaison in der Schweiz getrübt, viel Sonnenschein ab Mitte Mai konnte dies dann aber grösstenteils wieder ausgleichen, was zu einer «insgesamt guten Grillsaison» geführt habe. Früchte und Gemüse seien derweil in Bezug auf Menge und Qualität aufgrund des unbeständigen Wetters herausfordernd in der Beschaffung gewesen, betont Bell zudem.
Das Investitionsprogramm ist den Angaben zufolge «auf Kurs». Am Standort Oensingen/SO seien die Bau- und Installationsphase des Tiefkühllagers abgeschlossen worden. Die Inbetriebnahme sei erfolgreich angelaufen. Am Hilcona-Hauptsitz in Schaan/FL laufe zudem die zweite Phase des Werkentwicklungsplanes. Die Bauarbeiten für das neue vollautomatische Hochregallager hätten begonnen.
Für den weiteren Verlauf zeigt sich Bell einigermassen zuversichtlich. Die Teuerung werde dabei weiterhin einen «wesentlichen Einfluss» auf den Geschäftsgang haben, heisst es. Man habe aber die notwendigen Schritte eingeleitet, um die Folgen davon abzufedern. «Insgesamt sind die Aussichten für einen soliden weiteren Verlauf des Jahres intakt», wird CEO Lorenz Wyss in der Mitteilung zitiert. (awp/mc/ps)