Bell steigert Umsatz und Gewinn – Dividende erneut erhöht
Basel – Der Fleischverarbeiter Bell hat im Jahr 2021 sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn zugelegt. Im Ausblick bleibt Bell sehr vage. Dafür erhalten die Aktionäre erneut eine höhere Dividende.
Der Nettoerlös stieg insgesamt um 3,3 Prozent auf 4,15 Milliarden Franken, wie das zur Coop-Gruppe gehörende Unternehmen am Freitag mitteilte. Mit Blick auf das Ergebnis steigerte Bell den bereinigten EBIT um 2,6 Prozent auf 164,5 Millionen Franken.
Unter dem Strich blieb ein um 10 Prozent höherer bereinigter Gewinn von 129,5 Millionen Franken und damit das beste Ergebnis der Firmengeschichte. Bereinigt wurde um Sondereffekte für die Reorganisation des Eisberg-Standorts Villigen in Höhe von 2,1 Millionen.
Nachdem die Dividende bereits 2020 auf 6,50 Franken erhöht worden war, erhalten die Aktionäre nun mit 7,00 Franken je Anteilsschein erneut mehr. Mit den Zahlen hat Bell die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Alle Geschäftsbereiche erfreulich
Zur positiven Geschäftsentwicklung hätten alle Geschäftsbereiche beigetragen, heisst es weiter. Im Geschäftsbereich Bell Schweiz, der rund die Hälfte des Warenumsatzes ausmacht, betrug das Umsatzplus 2,2 Prozent auf 2,13 Milliarden Franken. Hier habe der Bereich Seafood seine Marktführerschaft deutlich ausgebaut.
Bei Bell International verzeichnete das Unternehmen einen Anstieg um 2,5 Prozent auf 1,0 Milliarden Franken. Insbesondere Bio-Geflügel sei gefragt.
Der Geschäftsbereich Convenience mit den Marken Eisberg, Hügli und Hilcona erholte sich vom Einbruch während der Coronakrise und war der wesentliche Treiber für das gute Geschäftsjahr. Hier verzeichnete Bell einen Umsatzanstieg von 7,0 Prozent auf 1,14 Milliarden Franken.
Aber auch die pflanzenbasierten Fleischalternativen spielen eine immer grössere Rolle – das Wachstum in diesem Segment lag bei 25 Prozent.
Ausblick vage
Für 2022 bleibt Bell wie gewohnt sehr vage. Die Märkte blieben wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf absehbare Zeit «volatil und wenig vorhersehbar». Im laufenden Jahr sollen die Auswirkungen allerdings abnehmen und eine langsame Normalisierung eintreten – das werde sich insbesondere positiv auf den Bereich Convenience auswirken.
Der Bereich Bell Schweiz werde hingegen die starke Entwicklung aus den letzten beiden Jahren nicht so fortführen können. Zudem ergänzt CEO Lorenz Wyss: «Es ist möglich, dass gewisse durch die Pandemie hervorgerufenen Veränderungen bestehen bleiben und einen nachhaltigen Einfluss auf unseren Geschäftsgang haben werden.»
Analysten zufrieden
In ersten Kommentaren äussern sich Analysten zufrieden über das «solide» Ergebnis. Allerdings habe die Profitabilität nicht ganz mit der Umsatzentwicklung Schritt halten können. Die steigenden Kosten für Rohstoffe und Energie dürften das Unternehmen auch im laufenden Jahr beschäftigen. Hinzu kämen hohe Investitionen, die den Free Cashflow bremsen.
An der Börse zeigt sich die Aktie in etwa im Einklang mit dem aktuell schwachen Gesamtmarkt und verliert im frühen Handel gut 0,5 Prozent. (awp/mc/pg)