Bergbahnen verzeichnen im Winter starken Gästerückgang
Bern – Die Schweizer Seilbahnen leiden schwer unter den Folgen der Coronapandemie. Betriebseinschränkungen und das Fehlen internationaler Touristen haben das Wintergeschäft, im Vergleich zur «Vor-Corona-Zeit», vermiest.
Die Zahl der Ersteintritte brach in der Wintersaison 2020/21 verglichen mit 2018/19 um einen Fünftel ein, wie der Verband Seilbahnen Schweiz am Dienstag mitteilte. Der Durchschnitt der letzten fünf Jahre sei um knapp 14 Prozent unterboten worden.
Die Umsätze im Personentransport der Seilbahnen schrumpften den Angaben zufolge gar um 24 Prozent. Im Fünfjahresvergleich betrug der Rückgang hier 17 Prozent.
Grössere Skigebiete mit grösseren Einbussen
Am Ende des Winters seien die Seilbahnen froh, dass die meisten Skigebiete ihren Betrieb aufnehmen konnten und die befürchtete Überbelegung in den Spitälern wegen Skiunfällen ausgeblieben sei, heisst es. Zudem hätten die Betreiber die Coronamassnahmen «mit grosser Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein» umgesetzt.
Die Einschränkungen und der Rückgang der Gästezahlen gehen aber ins Geld. Die kumulierten Verluste stellten die Branche vor grosse Herausforderungen, schreibt der Verband. Besonders stark trifft es Skigebiete, die traditionell stärker auf internationale Kunden ausgerichtet sind sowie umsatzstarke Unternehmen.
So seien die Gästezahlen im Kanton Wallis (-25%) und der Innerschweiz (-28%) deutlicher zurückgegangen als beispielsweise in Graubünden (-17%) oder den Waadtländer und Freiburger Alpen (-8%). Und grössere Skigebiete mit einem Jahresumsatz zwischen 5 und 10 Millionen Franken hätten Rückgänge der Ersteintritte von über einem Viertel verbucht.
Zu bedenken gilt es, dass die Skigebiete in der Zentral- und der Ostschweiz coronabedingt länger geschlossen blieben als in der restlichen Schweiz. So gingen die Ersteintritte in der Ostschweiz um 26 Prozent zurück, während im Kanton Bern ein Minus von 14 Prozent gemessen wurde.
Weniger Unfälle
Die geringere Auslastung der Bahnen und Skigebiete machte sich in der Unfallstatistik positiv bemerkbar. Im Vergleich mit der Wintersaison 2018/19 sei das Unfallgeschehen nicht nur absolut, sondern auch relativ zurückgegangen. Insgesamt habe es in den Wintersportgebieten verglichen mit vor zwei Jahren 30 Prozent weniger Unfälle gegeben.
In seiner Analyse stützt sich der Branchenverband auf die Auswertung einer Stichprobe von rund 60 repräsentativ ausgewählten Seilbahnunternehmen. Dabei veröffentlicht er nur prozentuale Veränderungen und keine konkreten Angaben zu Ersteintritten oder Umsatz. (awp/mc/ps)