Bernard Fontana übernimmt Position von Markus Akermann.
Jona – Der Zementhersteller Holcim hat Bernard Fontana per 1. Februar 2012 zum neuen CEO ernannt. Er ersetzt den Ende Januar 2012 altershalber ausscheidenden Markus Akermann. Dieser stand der Konzernleitung seit 2002 vor und wird bis zum Ende seiner Amtsdauer im Jahr 2013 Mitglied des Holcim-Verwaltungsrates bleiben, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Der 50-jährige Fontana ist französischer Staatsbürger und derzeit CEO von Aperam, einem kürzlich von ArcelorMittal ausgegliederten Edelstahl-Produzenten. Mit Fontana habe Holcim eine Führungspersönlichkeit mit langjähriger internationaler Erfahrung in einer mit der Baustoffindustrie vergleichbaren Branche verpflichtet, urteilt das Unternehmen. Er werde die bestehende Konzernleitung «ideal ergänzen».
Wahl des Akermann-Nachfolgers erstaunt
Der «Stabwechsel» kommt für die Analysten nicht überraschend, sei doch bekannt gewesen, dass Akermann 2012 in den Ruhestand geht. Sämtliche anderen Merkmale des neuen Konzernlenkers werden von den Experten indes mit mehr oder weniger Erstaunen zur Kenntnis genommen.
«Abkehr von alten Gewohnheiten»
So stellt die Bank Vontobel fest, dass Akermanns Nachfolger nicht aus der Zementindustrie kommt. Ebenfalls ungewöhnlich sei, dass Holcim keinen Schweizer Nachfolger vorgestellt habe. «Es scheint eine Abkehr von alten Gewohnheiten zu sein», urteilt der verantwortliche Analyst. Aber als unbeschriebenes Blatt bringe Fontana vielleicht neue Ideen in das Unternehmen.
Internationale Erfahrung
Der designierte CEO verfügt nicht direkt über viel Erfahrung im Bereich Zementindustrie, stellen auch die Berichterstatter der Bank Wegelin fest. Allerdings sollte es gewisse Ähnlichkeiten mit der Stahlindustrie geben, was die Branchen in einem gewissen Sinne vergleichbar mache.
Ausserdem dürfte Fontana dank seiner Industrieerfahrung in Südamerika die gewünschte internationale Erfahrung mitbringen, streicht Wegelin heraus. Holcim sei bereits heute in den Wachstumsmärkten Lateinamerikas und Asiens besser positioniert als die Konkurrenz. Fontana werde allerdings keine leichte Aufgabe von seinem Vorgänger übernehmen.
ZKB spricht von «Blutauffrischung von aussen»
Die ZKB wiederum zeigt sich ob der Tatsache erstaunt, dass Holcim auf eine externe Nachfolgelösung setzt, seien doch bis dato im laufenden Verjüngungsprozess der Geschäftsleitung interne Nachfolger rekrutiert worden. Die ZBK spricht daher von einer «Blutauffrischung von aussen».
Der Verwaltungsrat habe sich bereits seit Längerem mit der Nachfolgefrage befasst, schreibt die ZKB weiter. Der Vorlauf von mehr als vier Monaten bis zum Stellenantritt des neuen CEO lasse auf eine gründliche Nachfolgeplanung schliessen. Begrüsst wird ferner die Tatsache, dass Akermann im Verwaltungsrat verbleibt. (awp/mc/pg)