Bern – Der Bund und der Kanton Bern wollen sich mit zinslosen Darlehen an den Baukosten des geplanten Terminals der V-Bahn in Grindelwald beteiligen. Die Berner Kantonsregierung hat den entsprechenden Kredit von 10 Mio CHF bewilligt.
Die Darlehen werden aber erst ausbezahlt, wenn die Baubewilligung für das Projekt vorliegt, wie die bernische Volkswirtschaftsdirektion am Donnerstag mitteilte.
Die Investitionskosten für das gesamte V-Bahnprojekt belaufen sich auf rund 380 Mio CHF. Allein 116 Mio kostet das neue Terminal in Grindelwald Grund.
Die Jungfraubahnen und die Gondelbahn Grindelwald-Männlichen planen eine V-Bahn. Die Talstation befindet sich in Grindelwald Grund, ein Ast der Bahn führt von dort hoch zur Station Eigergletscher, der andere Ast auf den Männlichen.
Weltweite Konkurrenz
Die Bahnverantwortlichen rechnen mit einem Fahrzeitgewinn von bis zu 47 Minuten aufs Jungfraujoch und ins Skigebiet. Mit der V-Bahn soll das Gebiet als Ganzjahres-Destination gestärkt werden und namentlich das Jungfraujoch als Top-Destination weltweit konkurrenzfähig bleiben. Zugleich kann mit dem Ast auf den Männlichen die alte Gondelbahn, deren Bewilligung bald ausläuft, ersetzt werden.
Das Projekt ist aber nicht unumstritten, es sind Beschwerden hängig. Vergangene Woche hiess der Kanton Bern sie teilweise gut, namentlich aus verfahrenstechnischen Gründen. Das Bewilligungsverfahren müsse mit dem Bund koordiniert werden.
Unternehmen hält an Plänen fest
Bei den Jungfraubahnen zeigte man sich erstaunt, dass die Behörden von Bund und Kanton die Zuständigkeiten nicht eher geklärt haben. «Wir wollen und wir werden die Bahn bauen», sagte Jungfraubahnen-CEO Urs Kessler jüngst in der «Jungfrau Zeitung». Zentral sei, dass endlich Entscheide getroffen würden. Die Behörden dürften sich nicht länger den Ball zuschieben.
Auch bei den direkt vom Entscheid betroffenen Jungfraubahnen geht man davon aus, dass die V-Bahn letztlich gebaut werden kann. «Wir wollen und wir werden die Bahn bauen», erklärt CEO Urs Kessler.
Er äussert grosses Erstaunen darüber, dass die Behörden von Bund und Kanton trotz enger Koordination nicht eher die Zuständigkeiten abschliessend festgestellt haben. «Zentral ist, dass endlich Entscheide getroffen werden», betonte Kessler. Die einzelnen Behörden dürften sich nicht länger den Ball zuspielen. (awp/mc/ps)