Beschäftigung nimmt trotz unsicheren Aussichten zu
Unternehmen wollen auch im 3. Quartal weiter Personal anstellen.
Neuenburg – Die Indikatoren des Beschäftigungsbarometers, die vom Bundesamt für Statistik (BFS) vierteljährlich veröffentlicht werden, zeigen im 2. Quartal 2012 sowohl im sekundären als auch im tertiären Sektor einen kräftigen Beschäftigungsanstieg. Die Unternehmen geben insgesamt an, dass sie im 3. Quartal dieses Jahres weiter Personal anstellen wollen. Die Zahl der offenen Stellen hat jedoch gegenüber dem Vorjahresquartal abgenommen, während die Schwierigkeiten der Unternehmen bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal leicht zurückgegangen sind.
Gemäss der Beschäftigungsstatistik (BESTA) verzeichnete die Schweiz im 2. Quartal 2012 insgesamt 4,072 Millionen Beschäftigte, was einer Zunahme von 1,2 Prozent innert Jahresfrist entspricht. Im sekundären Sektor betrug das Beschäftigungswachstum 13’000 Einheiten (+1,2%), im tertiären Sektor 35’000 Einheiten (+1,2%). In Vollzeitäquivalenten belief sich das Beschäftigungsvolumen auf 3,456 Millionen (+1,3%). Dies bedeutet Zunahmen von 13’000 Einheiten (+1,3%) im sekundären Sektor und 32’000 Einheiten (+1,3%) im tertiären Sektor. Bei den saisonbereinigten Werten zeigt sich ein leichtes Beschäftigungswachstum (+0,4%) im Vergleich zum Vorquartal. Obwohl der Indikator der Beschäftigungsaussichten im Jahresvergleich etwas zurückgegangen ist (1,04; -2,1%), beabsichtigten die Unternehmen, ihren Personalbestand im nachfolgenden Quartal etwas zu verstärken. Die Zahl der offenen Stellen (-8500; -15%) und die Schwierigkeiten der Unternehmen bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal (32%; -0,8%) haben ebenfalls abgenommen.
Beschäftigte nach Wirtschaftssektoren und Branchen
Im sekundären Sektor betrugen die Schwankungen im Jahresvergleich höchstens 1000 Stellen, mit Ausnahme der Branchen «Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und Uhren» (+3,7%) und «Baugewerbe/Bau» (+1,8%), die eine Zunahme von 4000 bzw. 6000 Beschäftigten verzeichneten. Im tertiären Sektor verlor die Branche «Gastgewerbe / Beherbergung und Gastronomie» im Jahresvergleich 5000 Stellen (-2,3%), während die Branche «Gesundheits- und Sozialwesen» mit 13’000 zusätzlichen Stellen (+2,4%) das grösste Wachstum registrierte.
Beschäftigte nach Grossregionen
Im Jahresvergleich wurde in allen Regionen eine Beschäftigungszunahme festgestellt. Am stärksten war der Anstieg im Espace Mittelland (+2,0%), am schwächsten in der Nordwestschweiz (+0,2%). Im sekundären Sektor wurde nur in Zürich ein Beschäftigungsrückgang beobachtet (-0,6%). Der Espace Mittelland hingegen verbuchte einen deutlichen Anstieg (+3,3%). Die Beschäftigung im tertiären Sektor nahm überall um mindestens 1,2 Prozent zu, mit Ausnahme der Nordwestschweiz (+0,3%) und der Ostschweiz (+0,2%).
Anzahl und Anteil offener Stellen
Die Zahl der offenen Stellen ist innert Jahresfrist um 15 Prozent zurückgegangen und belief sich am Ende des betrachteten Quartals auf 47’900 Einheiten. Der sekundäre Sektor verlor 3300 offene Stellen (-19%), der tertiäre 5300 (-13%). Im Vergleich zum vorangehenden Quartal (saisonbereinigte Werte) ist die Anzahl der offenen Stellen gesunken (-7,0%), dies sowohl im sekundären (-10%) als auch im tertiären Sektor (-6,3%). Der Anteil offener Stellen beträgt insgesamt 1,2 Prozent, bzw. 1,3 Prozent im sekundären und 1,1 Prozent im tertiären Sektor.
Indikator der Beschäftigungsaussichten
Der Anteil der Unternehmen, die ihren Personalbestand im nächsten Quartal reduzieren oder gleich halten wollen, ist innerhalb eines Jahres um 1 bzw. 2,2 Punkte gestiegen, während der Anteil der Unternehmen, die eine Erhöhung angekündigt haben, um 3 Punkte zurückgegangen ist. Als Folge davon hat der Indikator der Beschäftigungsaussichten (1,04) im Jahresvergleich um 2,1 Prozent abgenommen, er deutet jedoch auf eine leichte Zunahme der Unternehmen hin, die sich im kommenden Quartal personell verstärken wollen. Diese Tendenz variiert in den einzelnen Wirtschaftssektoren kaum (sekundärer Sektor: 1,05; -3,6%; tertiärer Sektor: 1,04; -1,6%).
Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal
Der Indikator der Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung weist im Jahresvergleich keine grosse Veränderung auf (32%; -0,8%), dies gilt sowohl für den sekundären Sektor (38%; -1,2%) als auch für den tertiären Sektor (30%; -0,6%). Seit über zwei Jahren melden mindestens drei von zehn Unternehmen Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal, wobei zwischen den einzelnen Branchen grosse Unterschiede bestehen. (BFS/mc/pg)