Beschäftigungsdynamik in der Schweiz verliert an Tempo

Barometer

(Foto: © eriktham - Fotolia.com)

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Genf / Zürich – Die Ergebnisse des Manpower Arbeitsmarktbarometers zeigen, dass nahezu 90% der befragten Arbeitgeber für das 4. Quartal 2015 keine Veränderungen ihrer Personalbestände erwarten. Diese Stabilität bringt gegen Jahresende mehr Ruhe in den Arbeitsmarkt. Durchschnittlich verliert die Beschäftigungsdynamik schweizweit an Tempo. Im Sektorenvergleich hebt sich jedoch das Baugewerbe mit seinem dauerhaft günstigen Klima ab, wogegen sich im Gastgewerbe ein recht trübes Gesamtbild abzeichnet. Regional zeigen sich die Arbeitgeber in der Nordwestschweiz am zuversichtlichsten, während die Erwartungshaltung in der Region Zürich in den negativen Bereich umschlägt. Dagegen melden die Arbeitgeber im Tessin im Quartals- wie im Jahresvergleich einen spürbaren Anstieg ihrer Prognosen.  

Den Ergebnissen des Manpower Arbeitsmarktbarometers für das 4. Quartal 2015 zufolge rechnen 5% der 750 Arbeitgeber, die zwischen dem 15. und 28. Juli 2015 befragt wurden, mit einem Anstieg ihrer Personalbestände, während 5% von einem Rückgang ausgehen, 88% keine Veränderungen erwarten und 2% sich noch keine Meinung gebildet haben. Die saisonbereinigte Netto-Arbeitsmarktprognose liegt somit bei 0%. Dies entspricht einem Rückgang um 2 Prozentpunkte im Quartalsvergleich und um 3 Prozentpunkte im Jahresvergleich.

«Unsere jüngste Befragung zeigt, dass die Schweizer Wirtschaft solide genug ist, um komplexe Situationen zu meistern. Insgesamt ist der Arbeitsmarkt trotz sektorieller und regionaler Unterschiede verhältnismässig beständig. Der Grossteil der Arbeitgeber ist bereit, die eigenen Personalbestände in den nächsten Monaten aufrechtzuerhalten. Damit bestätigen die Resultate auch, was wir diesen Sommer im Gespräch mit unseren Kunden erfahren haben: Der Arbeitsmarkt sollte wieder an Momentum gewinnen, und bezüglich der Aussichten über das Jahresende hinaus sind wir relativ zuversichtlich», erklärt Patrick Maier, General Manager von Manpower Schweiz.

Ergebnisse nach Regionen
Drei der insgesamt sieben untersuchten Regionen weisen für das 4. Quartal 2015 positive Beschäftigungsaussichten auf. Im Quartals- wie im Jahresvergleich ist der gemessene Wert in vier Regionen gesunken. Die Arbeitgeber der Nordwestschweiz melden mit +11% weiterhin die höchste Netto-Arbeitsmarktprognose, wogegen Zürich (-7%) sein tiefste Resultat seit dem 4. Quartal 2013 erzielt und sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich die erheblichsten Einbussen verzeichnet (um 8 bzw. 17 Prozentpunkte). Die Tessiner Arbeitgeber (+7%) wiederum bestätigen zu Jahresende das Hoch vom letzten Quartal und melden ihre positivste Prognose seit dem 3. Quartal 2012, womit sie gleichzeitig den stärksten Zuwachs im Quartals- sowie im Jahresvergleich erzielen (um 6 und 10 Prozentpunkte). Nach neun aufeinanderfolgenden Quartalen im positiven Bereich weist der Wert in der Zentralschweiz erstmals wieder ein Minus auf (-4%) und sinkt auf den Stand vom 2. Quartal 2013. Die Region meldet gemeinsam mit Zürich den stärksten Verlust im Quartalsvergleich (8 Prozentpunkte).

Ergebnisse nach Wirtschaftssektoren
In sechs der zehn teilnehmenden Wirtschaftssektoren wird von einem Anstieg der Personalbestände im kommenden Quartal ausgegangen. Die Arbeitgeber im Baugewerbe (+8%) zeigen sich weiterhin am optimistischsten. Das Gastgewerbe (-14%) verzeichnet hingegen die tiefste Netto-Arbeitsmarktprognose: Dieser Wert ist nicht nur sein schwächstes Ergebnis seit dem 4. Quartal 2009, sondern weist ausserdem im Quartals- sowie im Jahresvergleich die erheblichsten Verluste auf (um 21 bzw. 19 Prozentpunkte). Im Quartalsvergleich meldet der Sektor Verkehr und Nachrichtenwesen mit +7% den stärksten Zuwachs (15 Prozentpunkte). Nach fünf ununterbrochen negativen Quartalen erzielt der Sektor Bergbau und Rohstoffgewinnung mit +7% sein höchstes Resultat seit dem 1. Quartal 2014 sowie den erheblichsten Anstieg im Jahresvergleich (9 Prozentpunkte). In der verarbeitenden Industrie (+1%) hellen sich die Prognosen nach drei negativen Quartalen wieder leicht auf. Auch im Bank- und Versicherungswesen, Immobilien- und Dienstleistungssektor (+5%) fällt das Ergebnis in diesem Quartal höher aus und erreicht das Niveau vom Vorjahr. Dagegen herrschen im Sektor Service public und Sozialwesen (-8%) nach sechs durchwegs positiven Quartalen relativ pessimistische Beschäftigungsaussichten.

Ergebnisse nach Unternehmenskategorie
Die Arbeitgeber in zwei der insgesamt vier Unternehmenskategorien rechnen für das kommende Quartal mit einem Zuwachs ihrer Belegschaften. Die Grossunternehmen verzeichnen erneut die höchste Netto-Arbeitsmarktprognose (+14%) sowie den stärksten Zuwachs im Quartalsvergleich (um 7 Prozentpunkte); im Jahresvergleich weist die Kategorie keine Veränderung auf. Weit dahinter positionieren sich die Kleinunternehmen mit +2% auf dem zweiten Platz, gefolgt von den mittleren Unternehmen (-1%) und den Kleinstunternehmen (-2%), die im Quartalsvergleich den grössten Wertverlust verzeichnen (um je 3 Prozentpunkte). Die mittleren Unternehmen weisen hingegen den erheblichsten Rückgang im Jahresvergleich auf (um 10 Prozentpunkte).

Beschäftigungsaussichten in der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika)  
Die Arbeitgeber in 19 der 24 teilnehmenden Länder der EMEA-Region gehen von einem Anstieg ihrer Beschäftigtenzahlen für das anstehende Quartal aus; vier Länder melden negative Netto-Arbeitsmarktprognosen und allein die Schweiz erzielt ein Ergebnis von 0%. Im Quartalsvergleich melden sieben Länder einen Zuwachs, zwölf einen Rückgang und fünf keine Veränderung ihrer Werte. Im Jahresvergleich steigt das Resultat in zwölf Ländern an, geht in neun zurück und bleibt in dreien unverändert. Die höchsten Aussichten verzeichnen Rumänien (+16%), die Türkei (+15%) und Ungarn (+11%). Italien meldet mit -4% weiterhin negative Aussichten; ein Minus weisen die Beschäftigungsaussichten ausserdem in Frankreich und Griechenland (je -2%) sowie in Finnland (-1%) auf.

Beschäftigungsaussichten weltweit
Im Grossteil der teilnehmenden Länder und Hoheitsgebiete zeichnet sich für das 4. Quartal 2015 ein Aufwärtstrend ab. Ungeachtet dessen sind die Ergebnisse im Quartals- und Jahresvergleich jedoch in der Hälfte der Länder rückläufig. Im anstehenden Quartal gehen die Arbeitgeber in 36 von 42 Ländern von einem Personalzuwachs aus. Im Quartalsvergleich melden 15 Länder einen Anstieg, 20 einen Rückgang und sieben keine Veränderung ihrer Werte. Im Jahresvergleich steigt das Ergebnis in 16 Ländern an, sinkt in 21 und bleibt in fünf unverändert. Die dynamischsten Beschäftigungsaussichten weltweit werden im Asien-Pazifik-Raum gemessen: Spitzenreiter ist Indien mit +41%, gefolgt von Taiwan (+36%) und Japan (+23%). Deutlich positive Werte melden auch die USA (+18%) und Rumänien (+16%). Brasilien hingegen erzielt zum ersten Mal seit Einführung der Studie in diesem Land im 4. Quartal 2009 mit -10% ein negatives Ergebnis.

Die vollständigen Ergebnisse mit Berichten und Grafiken für alle 42 Länder und Hoheitsgebiete, einschliesslich der Schweiz, können im Research Center unter www.manpowergroup.com/meos heruntergeladen werden. (Manpower/mc/ps)

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