BFS: Erwerbslosenquote gemäss ILO im zweiten Quartal bei 4,6%
Neuenburg – Die Zahl der Erwerbstätigen in der Schweiz ist im 2. Quartal 2018 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 0,7% gestiegen. Die Erwerbslosenquote gemäss Definition des Internationalen Arbeitsamtes (ILO) stieg im gleichen Zeitraum um 0,2 Prozentpunkte auf 4,6%. In der EU sank die Erwerbslosenquote von 7,6% auf 6,9%. Dies geht aus der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) hervor, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mitteilt.
Die Schweiz zählte im 2. Quartal 2018 insgesamt 5,044 Millionen Erwerbstätige, d.h. 0,7% mehr als im 2. Quartal 2017. Die Zahl der erwerbstätigen Männer stieg um 1,0%, jene der Frauen um 0,3%. In Vollzeitäquivalenten (VZÄ) betrug der Anstieg im Vergleich zum Vorjahresquartal 0,5% (Männer: +0,6%; Frauen: +0,4%). Saisonbereinigt hat sich die Erwerbstätigenzahl zwischen dem 1. Quartal 2018 und dem 2. Quartal 2018 leicht erhöht (+0,3%; VZÄ: +0,1%).
Schweizerische und ausländische Arbeitskräfte
Zwischen dem 2. Quartal 2017 und dem 2. Quartal 2018 stieg die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte um 0,8% und jene der schweizerischen Erwerbstätigen um 0,6%. Unter den ausländischen Erwerbstätigen war die Zunahme bei den Personen mit einer Niederlassungsbewilligung (Ausweis C: +2,5%) am stärksten. Darauf folgten die Grenzgängerinnen und Grenzgänger (Ausweis G: +0,8%) und die Kurzaufenthalterinnen und Kurzaufenthalter (Ausweis L, seit weniger als zwölf Monaten in der Schweiz: +0,2%). Die Zahl der Erwerbstätigen mit Aufenthaltsbewilligung (Ausweis B oder L, seit mindestens zwölf Monaten in der Schweiz) nahm hingegen ab (–2,7%).
Erwerbslosigkeit in der Schweiz und in Europa
Im 2. Quartal 2018 waren in der Schweiz gemäss Definition des ILO 226 000 Personen erwerbslos. Dies sind rund 13 000 mehr als ein Jahr zuvor. Der Anteil der Erwerbslosen an der Erwerbsbevölkerung lag bei 4,6% und damit im Vergleich zum 2. Quartal 2017 um 0,2 Prozentpunkte höher. Saisonbereinigt blieb die Erwerbslosenquote im Vergleich zum vorangehenden Quartal bei 4,9%. Zwischen dem 2. Quartal 2017 und dem 2. Quartal 2018 verringerte sich die Erwerbslosenquote sowohl in der Europäischen Union (EU28: von 7,6% auf 6,9%) als auch in der Eurozone (EZ19: von 9,0% auf 8,2%).
Jugenderwerbslosigkeit
In der Schweiz ist die Jugenderwerbslosenquote gemäss ILO (15- bis 24-Jährige) zwischen dem 2. Quartal 2017 und dem 2. Quartal 2018 von 6,9% auf 6,4% gesunken. Im selben Zeitraum sank die Jugenderwerbslosenquote sowohl in der Europäischen Union (EU28: von 16,9% auf 15,0%) als auch in der Eurozone (EZ19: von 19,0% auf 16,8%).
Erwerbslosigkeit nach verschiedenen Merkmalen
Die Erwerbslosenquote gemäss ILO stieg zwischen dem 2. Quartal 2017 und dem 2. Quartal 2018 bei den 25- bis 49-Jährigen an (von 4,2% auf 4,9%), während sie bei den 50- bis 64-Jährigen zurück ging (von 4,2% auf 3,9%). Bei den Frauen ist eine Zunahme von 4,8% auf 5,2% zu verzeichnen, bei den Männern stieg sie hingegen nur um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1%. Die Erwerbslosenquote blieb bei den Schweizerinnen und Schweizern gleich bei 3,1%, während sie bei den Ausländerinnen und Ausländern anstieg (von 7,9% auf 8,8%). Im 2. Quartal 2018 betrug die Erwerbslosenquote bei den EU28-/EFTA-Staatsangehörigen 6,8% und bei den Staatsangehörigen aus Drittstaaten 13,8%.
Dauer der Erwerbslosigkeit
Zwischen dem 2. Quartal 2017 und dem 2. Quartal 2018 nahm die Zahl der Langzeitarbeitslosen gemäss ILO (ein Jahr oder länger erwerbslos) von 83 000 auf 93 000 zu. Auch der Anteil der Langzeiterwerbslosen an allen Erwerbslosen wuchs; er erhöhte sich von 39,1% auf 41,0%. Die Mediandauer der Erwerbslosigkeit stieg von 242 auf 270 Tage.
Teilzeitarbeit und Unterbeschäftigung
Die Zahl der Teilzeiterwerbstätigen belief sich im 2. Quartal 2018 auf 1,749 Millionen (+46 000 Personen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal). Darunter befanden sich 357 000 Unterbeschäftigte, d.h. Personen, die mehr arbeiten möchten und kurzfristig verfügbar sind. Im 2. Quartal 2018 betrug die Unterbeschäftigungsquote 7,3% und lag damit leicht höher als im 2. Quartal 2017 (7,2%). (BFS/mc/ps)