BFS: Starke Alterung wirkt als Wachstumsbremse

BFS: Starke Alterung wirkt als Wachstumsbremse

2035 dürfte der Anteil der über 65-Jährigen 26 Prozent betragen.

Neuenburg – 2010 bis 2035 wird die Bevölkerungszahl in allen Kantonen wachsen, dies in erster Linie wegen der internationalen Zuwanderung. Besonders stark werde das Wachstum in den Räumen Zürich und Genfersee ausfallen, sagt das Bundesamt für Statistik voraus.

Die starke Alterung dürfte indes als Wachstums-Bremse wirken, heisst es in den am Dienstag vorgestellten neuen Szenarien des BFS zur Bevölkerungsentwicklung in den Schweizer Kantonen. Insgesamt dürfte die Wohnbevölkerung der Schweiz gemäss dem mittleren (Referenz-) Szenario in den nächsten 25 Jahren um 12,5% wachsen – von derzeit 7,8 auf 8,8 Mio Menschen. Die Kantone im Einzugsgebiet der Metropole Zürich und im Genferseeraum werden zwischen 2010 und 2035 einen Bevölkerungszuwachs von über 15% verzeichnen. Das stärkste Wachstum, um mehr als 20%, erwartet das BFS in den Kantonen Waadt und Freiburg. Um 15 bis 20% dürfte die Bevölkerung der Kantone Zürich, Luzern, Obwalden, Aargau, Thurgau und Genf wachsen – hier werden vor allem Personen aus anderen Kantonen zuwandern.

Babyboomer-Jahrgänge zunehmend im Rentneralter
Demgegenüber werden die Kantone Bern, Uri, Schaffhausen, Graubünden Basel-Stadt, Jura und Neuenburg Zuwachsraten von höchstens 5% verbuchen. Dies vor allem weil von hier viele Menschen in andere Kantone umziehen werden. Die Kantone Freiburg, Wallis, Nidwalden, Schwyz und Zug, die in den letzten 25 Jahren das höchste Bevölkerungswachstum in der Schweiz registrierten (mit Zunahmen um 30 bis 45%), werden allerdings in den nächsten 25 Jahren weniger stark zulegen. Hauptgrund für das abflauende Bevölkerungswachstum wird die Alterung der Bevölkerung sein. Weil die Babyboomer-Jahrgänge zunehmend ins Rentneralter kommen, wird die Zahl der Personen über 65 Jahre in der Schweiz stark zunehmen – dies in allen Kantonen.

Bis 2035 allerorts mehr Todesfälle als Geburten
In Obwalden, Freiburg, Nidwalden, Aargau, Schwyz und Thurgau wird sich die Zahl der betagten Personen etwa verdoppeln. Damit steigt auch die Zahl der Todesfälle. Sie dürfte bis 2035 in allen Kantonen jene der Geburten übertreffen. Der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung wird von heute 17% auf über 26% im Jahr 2035 steigen. Über 30% Rentner wird es dann in Appenzell Ausserrhoden, Schaffhausen und Tessin geben. Unter dem gesamtschweizerischen Schnitt liegen Zürich, Freiburg, Basel Stadt, Waadt und Genf. In diesen Ballungsgebieten wird die Zuwanderung die demographische Alterung etwas abschwächen. (awp/mc/ps)

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