Bern – Die Schweiz zahlt für die Mobilität einen hohen Preis. Mehr als 10’000 CHF sind es pro Einwohner und Jahr. Auf fast einem Sechstel der gesamten Verkehrskosten bleiben die Steuerzahler sitzen.
Im Jahr 2014 kostete der motorisierte Strassenverkehr in der Schweiz 75 Mrd CHF, der Schienenverkehr 10,5 Mrd CHF. Seit 2010 schlug die Teuerung beim Bahnverkehr mit zehn Prozent doppelt so stark zu Buche wie beim Strassenverkehr. Am stärksten stiegen die Kosten beim Personenverkehr auf der Schiene, und zwar um 13%.
Das zeigen aktuelle Zahlen zu Kosten und Finanzierung des Verkehrs, die das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag veröffentlicht hat. Nach wie vor berappt demnach keine der Nutzergruppen die von ihr verursachten Kosten vollumfänglich selbst – weder auf der Strasse noch auf der Schiene.
2014 deckten die Verkehrsbenützer gesamthaft 84% der Kosten. Der ungedeckte Betrag belief sich damit auf 13,4 Mrd CHF. Davon mussten schliesslich 6,2 Mrd CHF von der öffentlichen Hand und 7,1 Mrd CHF von der Allgemeinheit getragen werden.
Der private Motorfahrzeugverkehr kam laut BFS zu 90% für seine Kosten auf, der öffentliche Strassenverkehr und der Personenverkehr auf der Schiene nur zu 43 respektive 44%. Wegen der sechs Mal höheren Gesamtkosten übersteigt der ungedeckte Anteil des privaten Strassenverkehrs mit 5,4 Mrd dennoch jenen des Personenverkehrs auf der Schiene (4,6 Mrd).
Unfall- und Umweltkosten
Von den vom Verkehr verursachten Unfall-, Umwelt- und Gesundheitskosten entfällt der allergrösste Brocken auf den privaten motorisierten Strassenverkehr. 2014 waren es 10,9 Mrd CHF. Etwa die Hälfte davon ging als externe Kosten zu Lasten der Allgemeinheit.
Bedeutend waren die Unfall-, Umwelt- und Gesundheitskosten mit insgesamt 2,3 Mrd CHF auch beim Strassengüterverkehr. Nach Anrechnung der Schwerverkehrsabgabe blieben hievon noch 0,9 Mrd CHF externe Kosten, etwas mehr als beim Personen- und Güterverkehr auf der Schiene (0,8 Mrd). (awp/mc/ps)