BFW erhöht Dividende – Immobilienmarkt im Wohnbereich bleibt attraktiv
Frauenfeld – Die Immobiliengesellschaft BFW Liegenschaften hat im Geschäftsjahr 2017 einen leicht tieferen Gewinn erzielt. Zudem ist der Leerstand etwas gestiegen. Operativ sieht sich das Unternehmen aber auf Kurs und erhöht die Dividende.
Die Netto-Mietzinseinnahmen stiegen um 2% auf 20,8 Mio CHF. Die Leerstandsquote erhöhte sich allerdings ebenfalls auf 7,5% nach 7,1% Ende 2016. CEO Reto Borner geht nach Aussagen auf der Bilanzmedienkonferenz am Dienstag zudem davon aus, dass der Leerstand auch 2018 nochmals leicht ansteigen wird. «Gerade in peripheren Lagen wird die Vermietung schwieriger», sagte er.
Wie bereits aus ersten Eckdaten von Anfang Februar bekannt, sank der EBIT inklusive Neubewertungen um 17% auf 22,6 Mio. Der Gewinn inklusive Neubewertungen und latenten Steuern lag bei 18,0 Mio und damit 1,1% unter dem Vorjahr. Die Neubewertungseffekte lagen mit noch 8,1 Mio um 5,1 Mio unter dem Vorjahreswert.
Portfoliowert steigt – Projekte auf Kurs
Der Gesamtwert des Liegenschaftsportfolios stieg um 3% auf 437,1 Mio CHF. Dies sei wesentlich auf die Fertigstellung des Umnutzungsprojekts Freiestrasse 4 in Weinfelden (+5,6 Mio) zurückzuführen, heisst es weiter. Hinzu kamen die oben erwähnten Neubewertungen (+8,1 Mio), der Zukauf von Bauland in Steckborn für ein zukünftiges Wohnbauprojekt (+1,3 Mio), weitere Investitionen in Renditeliegenschaften (+0,9 Mio) sowie den Verkauf einer Wohnliegenschaft in Amriswil (-3,3 Mio) zustande gekommen.
Für die im Aktienrückkaufprogramm erworbenen gut 514’000 Aktien beantragt der Verwaltungsrat an der Generalversammlung nun die Vernichtung, was das Aktienkapital entsprechend herabsetzen wird.
Mit den Projekten sieht sich das Unternehmen derweil auf Kurs. Die Erstvermietung des Umnutzungsprojekts in Weinfelden sei «zufriedenstellend» angelaufen. Aktuell seien immerhin schon 29 von 42 Wohnungen vermietet, bei den Geschäften 562 von 870 Quadratmetern.
Tendenziell wolle man künftig verstärkt auf mittelgrosse Liegenschaften im Bereich von 10 bis 40 Mio CHF setzen und sich von kleineren Liegenschaften eher trennen, so Borner weiter. Der Fokus bleibe dabei auf peripheren Lagen rund um Wirtschaftszentren, auch weil es derzeit in «Zentren nahezu unmöglich ist, Liegenschaften mit einer sinnvollen Rendite zu erwerben.»
Ausblick – Dividende soll stetig steigen
Für die weitere Entwicklung zeigt sich BFW zuversichtlich, dass der Immobilienmarkt Schweiz insbesondere im Wohnbereich langfristig attraktiv bleiben wird. Begonnen habe das Jahr zunächst gut, im Februar habe es dann aber einige Kündigungen gegeben, räumt CEO Borner ein. Den steigenden Leerständen durch die hohe Bautätigkeit in einigen Regionen werde mit aktiven Wiedervermietungsaktionen sowie punktuellen Mietzinsanpassungen begegnet. Zu schnell oder radikal dürfe man aber auch nicht auf Leerstände reagieren.
Die Eigenkapitalquote von 42,3% lasse weitere Zukäufe von Liegenschaften oder Projekten zu. Insgesamt werde das Portfolio aber fortlaufend überprüft und soll durch einige potenzielle Arrondierungsverkäufe optimiert werden. Die Ausschüttung soll derweil stetig steigen, müsse der Gesellschaft aber auch genug Luft für die künftige Entwicklung lassen.
An der Schweizer Börse SIX ist die BFW-Aktie bis am Mittag noch nicht gehandelt worden. (awp/mc/ps)