BIP: Starkes Wachstum in Neuenburg, Schaffhausen, Jura, Thurgau und Uri
Neuenburg – Im Jahr 2011 verzeichnete das Bruttoinlandprodukt (BIP) zu Preisen des Vorjahres in den Kantonen Neuenburg (+8,2%), Schaffhausen (+4,0%), Jura, Thurgau und Uri (je +3,7%) den stärksten Anstieg. Dies geht aus den Schätzungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Dieses Wachstum ist in erster Linie auf die ausgezeichneten Ergebnisse einiger Wirtschaftszweige des Industriesektors zurückzuführen. In den Kantonen Wallis und Zug ging das BIP hingegen zurück (-0,7% bzw. -0,3%).
Im Jahr 2011 verzeichnete die Schweizer Wirtschaft ein Wachstum um 1,8 Prozent, was verglichen mit 2010 (+3,0%) einer leichten Abschwächung entspricht. Einige Exportbranchen, insbesondere in der Industrie, konnten von der nach wie vor günstigen internationalen Wirtschaftslage profitieren und registrierten markante Wertschöpfungssteigerungen. Das aussergewöhnliche Wachstum des BIP zu Preisen des Vorjahres des Kantons Neuenburg (+8,2%) ist auf die guten Ergebnisse der Branche «Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und Uhren», auf die robuste Verfassung der Finanzinstitute sowie auf temporäre Faktoren (z.B. auf den deutlichen Rückgang des Lizenzaufwands) zurückzuführen. Aufgrund des starken Wachstums in einigen industriellen Branchen nahm das BIP zu Preisen des Vorjahres auch in den Kantonen Schaffhausen (+4,0%), Jura und Thurgau (je +3,7%) zu. Im Kanton Uri (+3,7%) liegt der Anstieg des BIP in den guten Ergebnissen im tertiären Sektor begründet.
BIP in Kantonen Wallis und Zug rückläufig
In den Kantonen Wallis und Zug entwickelte sich das BIP zu Preisen des Vorjahres entgegen der nationalen Tendenz und ging um 0,7 Prozent bzw. 0,3 Prozent zurück. Der Rückgang im Kanton Wallis lässt sich durch ein rückläufiges Wachstum in der Energieproduktion – die im Wallis einen bedeutenden Teil des kantonalen BIP ausmacht – sowie bei den industriellen Branchen erklären. Des Weiteren war das Rückversicherungsgeschäft mit grossen Naturkatastrophen auf der ganzen Welt konfrontiert, was die Ergebnisse dieses Sektors belastete. Im Kanton Zug drückten nicht nur die Ergebnisse der Finanzinstitute auf das kantonale BIP, sondern auch die Bereiche Handel, Verkehr sowie nicht finanzielle Dienstleistungen.
Revision der Ergebnisse 2010
Aufgrund von vollständigeren statistischen Informationen wurden die Schätzungen der kantonalen BIP 2010 revidiert. Während die Entwicklungstrends der kantonalen BIP unverändert geblieben sind, hat sich deren Ausmass in einigen Kantonen verändert. So stieg das BIP zu Preisen des Vorjahres im Kanton Freiburg mit 2,7 Prozent deutlicher an als in der ersten Schätzung angenommen (2,1%). Im Kanton Zürich fiel das Wachstum hingegen geringer aus und belief sich auf 0,8 Prozent (gegenüber 1,2% bei der ersten Schätzung). (BFS/mc/ps)