BIP-Wachstum in Kantonen pendelt zwischen 0,2 und 2,1%

BIP-Wachstum in Kantonen pendelt zwischen 0,2 und 2,1%

Neuenburg – Das Bruttoinlandprodukt (BIP) zu Preisen des Vorjahres nahm zwischen 2011 und 2012 in allen Schweizer Kantonen zu. Das Wachstum lag zwischen 0,2 und 2,1 Prozent, mit Ausnahme des Kantons Zug, der eine besondere Dynamik aufwies (+5,6%). Dessen starkes Wachstum ist auf die positive Entwicklung im Dienstleistungssektor, insbesondere bei den Finanzdienstleistungen, zurückzuführen. Diese Ergebnisse gehen aus den jüngsten Schätzungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Im Jahr 2012 verzeichnete die Schweizer Wirtschaft ein Wachstum von 1,1 Prozent, was verglichen mit 2011 (+1,8%) einer leichten Abschwächung entspricht. Trotz der Unterstützung gewisser Exportbranchen («Pharma», «Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und elektronischen Erzeugnissen; Uhren» usw.) musste der sekundäre Sektor ein Nullwachstum hinnehmen. Der Aufschwung im Finanzsektor und das anhaltende Wachstum im tertiären Sektor sind der Grund für das positive Ergebnis der Schweizer Wirtschaft.

Entwicklungen der Wirtschaftszweige als Erklärung für kantonale Divergenzen
Die kantonalen Wachstumsentwicklungen des BIP zu Preisen des Vorjahres sind auf die jeweiligen Wirtschaftsstrukturen in den Kantonen zurückzuführen. Mit Ausnahme des Kantons Zug lag das kantonale Wachstum zwischen 0,2 Prozent im Kanton Basel-Landschaft und 2,1 Prozent im Kanton Schaffhausen. Das aussergewöhnliche BIP-Wachstum des Kantons Zug (+5,6%) ist auf die guten Ergebnisse im Dienstleistungssektor, insbesondere bei den Finanzdienstleistungen, zurückzuführen. Diese profitierten von einer Zunahme im Versicherungsbereich, wo bei den Rückversicherungen ein Ausbau der Aktivitäten stattfand.

Die in den Kantonen Genf, Zürich und Tessin beobachteten Entwicklungen entsprechen der gesamtschweizerischen Tendenz (+1,1%), während das Wachstum der Kantone Wallis, Bern, Basel-Landschaft und Obwalden deutlich darunter liegt. (BFS/mc/ps)

Revision der Ergebnisse
Nach der Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) im Jahr 2014 wurden die kantonalen BIP neu berechnet, um sie an die gesamtschweizerischen Daten anzupassen. Ab 2011 wurden konsolidierte Berechnungsmethoden verwendet. Darüber hinaus wurden die neuen verfügbaren Informationen, namentlich jene der neuen Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT), in die Schätzungen miteinbezogen. Diese Veränderungen hatten geringfügige Auswirkungen auf die prozentualen Anteile der verschiedenen Kantone an der Schweizer Wirtschaft. Vergleicht man das Jahr 2011 vor und nach der Revision, wird ersichtlich, dass die Anteile des BIP zu laufenden Preisen der einzelnen Kantone gemessen an der Schweizer Gesamtwirtschaft nur gering abweichen (weniger als 1%). Mit Ausnahme des Kantons Bern haben die Kantone mit hohem BIP-Niveau eine leichte Einbusse zugunsten der kleineren Kantone hinnehmen müssen. Damit in der Zeitreihe kein Bruch entsteht, wurden die Daten von 2008 bis 2010 anhand der revidierten Daten 2011 rückberechnet.

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