Bern – In der Schweiz hat sich die Nachfrage nach dem alternativen Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson bei der Lancierung in Grenzen gehalten. Die Zahlen der Neuansteckungen, der Hospitalisationen und der Todesfälle in der Schweiz ist weiter rückläufig, wie der Wochenbericht des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zeigt.
Der Grossteil der vom Bund beschafften 150’000 Dosen des Impfstoffs von Johnson & Johnson ist bisher nicht verabreicht worden. «Die Nachfrage ist im Moment sehr durchschnittlich», sagte der Leiter der Impfkampagne im Kanton Waadt, Blaise Genton, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage. Der Kanton Waadt verzeichnete in den ersten 24 Stunden rund 400 Anmeldungen.
Ein ähnliches Bild zeigte sich am Donnerstag auch in anderen Kantonen. Im Thurgau haben sich bisher 427 Personen für die Impfung mit Johnson & Johnson registriert. In Appenzell Ausserrhoden wurden 179 Termine gebucht, zudem haben Hausarztpraxen 55 Dosen des Impfstoffs bestellt.
Impfnacht im Luzerner Kantonsspital
In St. Gallen gibt es erst zehn Anmeldungen. Dort konnten sich vorerst erst Personen anmelden, die aus medizinischen Gründen die mRNA-Impfstoffe nicht vertragen. Für alle übrigen, die eine mRNA-Impfung ablehnen, gibt es ab dem 19. Oktober Walk-in-Impfungen ohne Voranmeldung.
Im Kanton Zug gingen in den ersten 24 Stunden, seit eine Anmeldung für die Vektorimpfung möglich ist, rund 100 Anmeldungen ein. Auch am Luzerner Kantonsspital bestehen bereits Terminbuchungen für die Janssen-Impfung, wie dieses auf Anfrage mitteilte. Für die Impfnacht vom 15. Oktober meldeten sich ebenfalls rund 100 Personen an.
Im Kanton Genf haben sich 287 Personen angemeldet, in In der Stadt Basel wurden 185 Termine vergeben. Im Kanton Glarus meldeten sich 50 Menschen für eine Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson für den Impftag am kommenden Donnerstag an. Auch im Kanton Graubünden gibt es erste Online-Anmeldungen für eine der 3400 vom Kanton erwarteten Impfdosen.
In der Schweiz begann die Impfkampagne mit dem Vektorimpfstoff des US-Gesundheitskonzerns Johnson & Johnson am Mittwoch.
Sieben Prozent der Toten doppelt geimpft
Das BAG legte am Donnerstag neue Zahlen dazu vor, wie viele Menschen seit Beginn der Erhebungen trotz doppelter Impfung an oder mit dem Coronavirus gestorben sind. Den Angaben zufolge handelte es sich bei 119 von 1681 Verstorbenen um vollständig Geimpfte. Ihr Anteil entspricht damit rund 7 Prozent aller Todesfälle. Die meisten der geimpften Verstorbenen waren über 80-jährig.
In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem BAG am Donnerstag innerhalb von 24 Stunden 1126 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG fünf neue Todesfälle und 30 Spitaleinweisungen.
Im Wochenvergleich ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus gesunken. Dem BAG wurden in der Zeit vom 27. September bis 3. Oktober 7625 laborbestätigte Fälle gemeldet. Dies entspricht einer Abnahme um gut 18 Prozent, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Wochenbericht des Amtes hervorgeht. In der Woche zuvor waren es 9348 Fälle gewesen.
Für die Berichtswoche wurden dem BAG bis am Donnerstag 28 Todesfälle gemeldet. In der Vorwoche waren es zum selben Zeitpunkt 37 gewesen. Neu ins Spital kamen 159 Personen. (awp/mc/pg)