AKW Mühleberg vor den Toren Berns.
Bern – Zwischen dem 8. und dem 25. Oktober 2012 wurde das Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) von einem Expertenteam der Internationalen Atomenergie Agentur (IAEA) besucht. Ziel der Mission des sogenannten Operational Safety Review Team (OSART) der IAEA war es, die betriebliche Sicherheit des KKM zu überprüfen, allfälliges Verbesserungspotenzial und bereits implementierte Good Practices aufzuzeigen, die als international bespielhafte Lösungen von Betriebsprozessen gelten. Die OSART bestätigte die betriebliche Sicherheit des KKM und gab verschiedene wertvolle Hinweise, wie die AKW-Betreiberin BKW am Donnerstag mitteilte.
Die OSART-Mission bestand aus 15 Experten aus Belgien, Tschechien, Finnland, Deutschland, Ungarn, Slovakei, Grossbritannien, Schweden, USA und von der IAEA. Seit 1982 hat OSART weltweit über 170 Missionen durchgeführt. Das KKM wurde zuletzt im Jahr 2000 von einer Osart-Mission bewertet. 2006 erfolgte zudem eine Sicherheitsbewertung durch die World Association of Nuclear Operators (Wano), welche wie die OSART-Mission ebenfalls gute Resultate aufwies.
Die ständige nationale Aufsicht durch das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI gehört zum Betriebsalltag eines Kernkraftwerks. Zusätzlich erfolgen noch periodische Kontrollen durch internationale Experten. Beide Formen der Beurteilung helfen sicherzustellen, dass internationale Sicherheitsstandards eingehalten und umgesetzt werden und liefern einen wertvollen, ergänzenden Beitrag zu den Anstrengungen des Betreibers, sich ständig zu verbessern und die Sicherheit zu erhöhen. Als Massstab der OSART-Mission dienen die internationalen Sicherheitsstandards der IAEA.
Empfehlungen abgegeben – Good Practices identifiziert
Das OSART-Team beurteilte die wesentlichen Aspekte der betrieblichen Sicherheit des KKM. Es gab dem KKM 21 Empfehlungen und Vorschläge ab, wie es die betriebliche Sicherheit weiter erhöhen könne. Diese Empfehlungen und Vorschläge betreffen die Bereiche Management, Organisation, Administration und Ausbildung, Instandhaltung, Betrieb und -erfahrung, Langzeitbetrieb, technischer Support, Chemie und Strahlenschutz sowie die Notfallplanung. Das KKM prüft diese Empfehlungen und wird geeignete Massnahmen ableiten. Ihre Umsetzung wird von der IAEA in einer OSART-Folgemission in rund 18 Monaten bewertet werden. Das Team identifizierte zudem in verschiedenen Bereichen 10 Good Practices, welche international neue Standards setzen werden.
Der Abschlussbericht der OSART-Mission wird Ende Januar 2013 veröffentlicht werden. (BKW/mc/ps)