BKW-CEO Kurt Rohrbach.
Bern – Das Energieunternehmen BKW hat nach den Ereignissen in Japan die Überprüfung ihrer Unternehmensstrategie eingeleitet. Es würden verschiedene Möglichkeiten zum Ersatz des Kernkraftwerks Mühleberg (KKM) mit unterschiedlichen Zeithorizonten aufgearbeitet und auf ihre Realisierbarkeit und Finanzierbarkeit überprüft, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstagabend.
Auch wenn die entsprechenden Informationen und Erkenntnisse zum Unglück noch unvollständig seien, könnten erste Schlüsse gezogen werden, heisst es weiter. So sei der Ersatz der bestehenden Kernkraftwerke völlig offen, mit Bestimmtheit aber um Jahre aufgeschoben. Die Umsetzung einer möglichst nachhaltigen inländischen Variante mit hohem Anteil an erneuerbaren Energien setze aber voraus, dass das KKM nicht vorzeitig ausser Betrieb genommen werden müsse, heisst es weiter. BKW setze deshalb alles daran, den heutigen Sicherheitsstandard des KKM zu erhalten. Ergebnisse der Strategieüberprüfung seien innert Jahresfrist zu erwarten.
ElCom-Entscheid zu Kosten auf Verteilnetz akzeptiert
Die BKW akzeptiert die von der ElCom per 2011 verfügte Senkung der anrechenbaren Betriebskosten des Verteilnetzes um 15 Mio CHF pro Jahr. Erstmals wirksam wird die Reduktion im 4. Quartal 2011, und zwar mit 4 Mio CHF, wie die BKW am Mittwoch mitteilten. Die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) hatte ihren Entscheid Mitte April 2011 gefällt. Die BKW verzichte auf eine Anfechtung, sagte BKW-Sprecher Sebastian Vogler auf Anfrage. Noch hängig ist laut Vogler eine Beschwerde der BKW beim Bundesgericht zum Hochspannungsnetz. Hier hatte die ElCom eine Senkung der per 2009 anrechenbaren Netzkosten um 10 Mio CHF verfügt. Die entsprechende BKW-Beschwerde war letzten November vom Bundesverwaltungsgericht abgewiesen worden. (awp/mc/ps/upd/ss)
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