BKW-Töchter AEK und onyx werden zusammengelegt

Suzanne Thoma

BKW-CEO Suzanne Thoma. (Foto: BKW)

Bern – Der Energiekonzern BKW organisiert Tochtergesellschaften in der Region Solothurn und im Oberaargau neu. Die Unternehmen AEK Energie (Solothurn) und onyx Energie Mittelland (Langenthal) gründen die gemeinsame Betriebsgesellschaft AEK onyx AG. Ab kommenden November wollen die Tochtergesellschaften damit den Markt gemeinsam bearbeiten.

Auch die Mitarbeiter werden im neuen Unternehmen zusammengeführt. Es ergäben sich strukturelle Veränderungen, die «im Einzelfall» auch personelle Auswirkungen haben können, heisst es von BKW. Einsparungen und Stellenabbau stünden aber nicht im Vordergrund, betonte CEO Suzanne Thoma an einer Telefonkonferenz am Freitag. «Wenn man zwei Unternehmen zusammenlegt, gibt es immer auch Doppelspurigkeiten.»

Das betreffe hauptsächlich das höhere Management oder den Stabsbereich. Zum heutigen Zeitpunkt könne man noch nicht sagen, wie viele Stellen es genau sein werden. Es sei aber auch kein Ziel definiert worden. AEK hat derzeit 245 Mitarbeiter, inklusive 100 Mitarbeiter von AEK Elektro, und onyx 100. Ein Standortwechsel sei nicht vorgesehen. Wo der künftige Sitz sein wird, steht laut Thoma zudem noch nicht fest.

Kosteneinsparungen beziffert
Wie viel an Kosteneinsparungen durch Synergien möglich sind, will das Unternehmen nicht kommunizieren. Effizienzsteigerungen werden im Bereich der Beschaffung, bei Abläufen oder in der IT erwartet, wie Thoma erläuterte. Auch soll künftig eine gemeinsame Netz- und Investitionsstrategie gefahren werden.

Gleichzeitig erhofft sich die BKW eine Stärkung der Standorte in der Region Solothurn und im Oberaargau angesichts des anspruchsvollen Umfelds. Die neue Betriebsgesellschaft soll zudem von der Dienstleistungspalette des Konzerns und dem Gesamtangebot des Firmennetzwerks profitieren. Die beiden Marken würden jedoch weitergeführt.

Fokus nicht auf Stellenabbau
Die Detailausgestaltung der neuen Betriebsgesellschaft soll erst in den kommenden Wochen zusammen mit den Mitarbeitern ausgearbeitet werden. Der Fokus liege dabei auf der Weiterentwicklung der beiden Unternehmen, so Thoma weiter. Nach der Übernahme der Mehrheit von AEK habe sich dieser Schritt als logische Konsequenz ergeben, weil sich die Gesellschaften ähnelten, ähnlich gross seien und geografisch nebeneinander lägen.

Die onyx AG ist seit 2006 mit knapp 100% im Besitz des Berner Energiekonzerns. Die Beteiligung an AEK wurde Ende April 2016 auf gut 93% ausgeweitet – unter anderem mit dem Kauf eines Anteils von knapp 40% von Alpiq.

2015 erzielte AEK den Angaben nach einen Umsatz von 150 Mio CHF, onyx einen von 105 Mio. Der Zusammenschluss geschehe nicht aus einer Schwäche heraus, bestätigte auch der designierte CEO von AEK onyx Walter Wirth, der bisherige Direktor bei AEK. Beide Unternehmen seien «stark aufgestellt» und sollen weiterentwickelt werden.

BKW-Contracting wird in AEK konzentriert
Zudem wird das Contracting-Geschäft der BKW in die AEK onyx AG integriert. AEK habe in den vergangenen Jahren ein erfolgreiches Contracting-Geschäft aufgebaut, was zu einem schweizweit tätigen Kompetenzzentrum ausgebaut werden soll. Contracting umfasst die Planung, Finanzierung und Realisierung sowie Betrieb und Unterhalt von Wärme-, Wärmeverbund- oder Fernwärmeprojekten sowie Biomasse- und Fotovoltaik-Anlagen. Dieser Bereich stand bei BKW bisher «nicht so im Fokus», wie Thoma kommentierte.

Des weiteren wird der Sitz der regionalen Einheit Nordwestschweiz der BKW-Tochtergesellschaft Arnold verlagert. Seit längerem plane das Netzdienstleistungsunternehmen für seine wachsenden Bedürfnisse den Werkhof zu vergrössern, heisst es. Aus diesem Grund sollen die rund 140 Arbeitsplätze von Wangen a.d. Aare an den Standort in Luterbach verlegt werden.

An der Börse verlieren BKW gegen 11.40 Uhr 0,3% auf 44,80 CHF in einem ansonsten kaum veränderten Gesamtmarkt. Der Konzern ist mehrheitlich im Besitz des Kantons Bern. Der Free Float liegt bei rund 20%. (awp/mc/upd/ps)

Aktienkurs AEK Energie AG bei ZKB eKMU-X



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