BLS, PostAuto und SBB bündeln die Kräfte

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(Foto: BLS)

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Bern – Künftig sollen die Kunden im öffentlichen Verkehr über die ganze Reisekette und für die Bezahlung und Abrechnung einen einfachen Zugang haben. Die BLS, PostAuto und die SBB wollen zusammen die technologische Grundlage für einen gemeinsamen öV-Standard schaffen. Im Herbst soll dazu ein Pilotversuch starten. Die drei Partner haben eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.

In der Schweiz befassen sich derzeit mehrere Unternehmen mit der Weiterentwicklung neuer, mobiler Verkaufs- und Vertriebskanäle im öffentlichen Verkehr mit dem Ziel, den Kunden den Zugang zum öffentlichen Verkehr zu vereinfachen. Vor diesem Hintergrund haben die BLS, PostAuto und die SBB im Rahmen einer Absichtserklärung beschlossen, gemeinsam mögliche Zukunftslösungen einer automatischen Reiseerfassung und nachträglicher Abrechnung ausgehend von bestehenden Lösungen weiter zu entwickeln. Die Partner bekräftigen zudem die Absicht, zusammen eine konzeptionelle und technologische Grundlage für einen gemeinsamen Standard für den öV Schweiz zu schaffen. Damit wäre die Basis gelegt, um den Zugang zum System öV Schweiz für die Kunden deutlich zu vereinfachen.

Nach Ansicht der drei Partner soll der öV-Standard auf der Logik basieren „einfach einsteigen – beliebig fahren – einfach aussteigen“ und eine einfache Bezahlung nach der Reise ermöglichen. Mit der Lancierung des SwissPass im August 2015 hat die öV-Branche bereits einen einheitlichen Kontrollstandard geschaffen, auf dem zukünftige Ausbauschritte abgestützt werden. In der Entwicklung eines möglichen elektronischen Zugangssystems für die gesamte Branche werde der SwissPass eine zentrale Rolle spielen, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Von der Branche – für die Branche
In einem ersten Schritt wollen die BLS, PostAuto und die SBB die aktuellen technischen Lösungen der beteiligten Parteien wie lezzgo der BLS und „CIBO PostAuto“ sowie allenfalls weitere Lösungen weiterentwickeln und im Rahmen eines Pilotversuchs für interessierte Kunden am Markt testen. Dabei sei der Datenschutz gewährleistet und die Kunden hätten stets die Möglichkeit, auch ohne elektronische Reiseerfassung zu reisen, heisst es weiter. Der Pilotversuch wird voraussichtlich im Herbst dieses Jahres hauptsächlich im Regionalverkehr und auf ausgewählten Strecken des Fernverkehrs durchgeführt. Ein Entscheid, ob das Projekt des elektronischen Zugangssystems auf dieser Basis weiterverfolgt wird, fällen die Partner nach Abschluss des Pilotversuchs.

Elektronische Ticketlösung – Pilotprojekte von BLS und PostAuto

lezzgo-App der BLS
Einchecken, einsteigen und losfahren – ohne Tarifkenntnisse. Die Fahrgäste checken zu Beginn der Reise auf der App lezzgo mit einem einzigen „Wischen“ ein, können beliebig umsteigen und checken am Ende ihrer Reise aus. Die von der BLS entwickelte App stellt den Fahrgästen automatisch digitale Tickets für sämtliche benutzte Strecken bzw. Verkehrsmittel innerhalb des Libero-Tarifverbunds (Bern, Biel, Solothurn) aus und verrechnet anschliessend die zurückgelegten Fahrten zum besten Preis. Dazu hinterlegen die Nutzer ihre Kreditkartenangaben. Angesprochen werden in erster Linie Gelegenheitsfahrer, also Fahrgäste, die weder ein Generalabonnement (GA) noch ein Verbund-Abo besitzen. Derzeit kann im Libero-Gebiet eine Beta-Version der App genutzt werden. Das System basiert auf der GPS-Technologie und benötigt keine Investitionen in den Fahrzeugen.

CIBO von PostAuto
Jetzt fahren – später bezahlen: PostAuto testet mit CIBO eine neue, elektronische Ticketlösung. Die Fahrgäste brauchen dafür nur ein Smartphone mit der CIBO-App und müssen sich einmalig registrieren. Beim Einsteigen checken die Kunden mittels Click auf der App selbst ein (Check-In). Beim Aussteigen merkt das System automatisch, dass die Fahrt unterbrochen wird und registriert dies (Be-Out). Der Fahrgast braucht sich nicht mehr darum zu kümmern. Damit entfällt die Möglichkeit, dass Fahrgäste beim Aussteigen vergessen, das Ende der Fahrt auf ihrem Handy zu registrieren. Am Ende des Monats erhalten die Fahrgäste eine Rechnung, auf der für die zurückgelegten Fahrten der beste Preis verrechnet wurde. PostAuto testet CIBO derzeit im Stadtnetz von Sitten und auf der Überlandstrecke von Sitten nach Martigny. Derzeit funktioniert das System dank dem WIFI im Postauto, es sind aber auch andere technische Installationen in den Fahrzeugen möglich. (SBB/mc/pg)

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