Verkehrswachstum bei BLS – Konzernergebnis unbefriedigend
BLS hat 2011 2,7 Prozent mehr Passagiere befördert. (Foto: BLS)
Bern – Die BLS ist 2011 im Personen- und Güterverkehr erneut stark gewachsen. Der guten operativen Leistung steht jedoch ein unbefriedigender Konzerngewinn von nur gerade 200’000 Franken gegenüber, wie der Konzern in einer Mitteilung schreibt. Als Gründe nennt die BLS vor allem die anhaltende Euroschwäche und die notwendige Pensionskassensanierung. Um für die Herausforderungen der Zukunft und die wachsenden Mobilitätsbedürfnisse gerüstet zu sein, ist die BLS auf jährliche Gewinne von CHF 25 bis 30 Mio. angewiesen.
Das operative Wachstum hingegen war erfreulich: Im Personenverkehr stieg die Leistung um 3,4 Prozent auf 877.8 Mio Personenkilometer. Per Bahn, Bus oder Schiff bewegte die BLS 55,672 Mio Menschen, 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Güterverkehr blickt BLS Cargo mit einer Verkehrsleistung von 3 826,1 Mio verkauften Nettotonnenkilometern auf eines der leistungsstärksten Jahre seit ihrer Gründung zurück. Auch die Infrastrukturbetreiberin BLS Netz AG legte leicht zu mit dem Verkauf von 13,7 Mio Trassenkilometern. Durch Währungsverluste und den notwendigen Sanierungsbeitrag von 18,1 Mio Franken an die Pensionskasse fiel das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) jedoch von 21,2 Franken auf 14,7 Mio, der Konzerngewinn von 4,9 Mio Franken im Vorjahr auf 0,2 Mio Franken.
Gewinne von 25 bis 30 Mio Franken benötigt
«Das reicht nicht aus», kommentiert Verwaltungsratspräsident Rudolf Stämpfli das Konzernergebnis. «Um unsere Pensionskasse zu sanieren, um die stetig steigende Nachfrage nach Verkehrsleistungen zu bewältigen und damit wir als Unternehmen innovativ sein können – dafür benötigen wir Gewinne von CHF 25 bis 30 Mio. jährlich.» «Wenn mehr Kunden den öV nutzen, muss auch die BLS wachsen», so Stämpfli weiter. «Dazu investieren wir in unsere Flotte, stärken die Instandhaltung, modernisieren die Werkstätten, sanieren und unterhalten Bahnhöfe, Bahnübergänge und das Schienennetz.»
Engagement für weitergehende Liberalisierung des Schienenverkehrs
Darüber hinaus betonte Stämpfli, dass die BLS sich als zweitgrösstes Bahnunternehmen der Schweiz auch künftig in die verkehrspolitische Diskussion einbringen wird. Schwerpunkte sind hier das Engagement für eine weitergehende Liberalisierung des Schienenverkehrs. Die BLS fordert einen starken Regulator und Rahmenbedingungen, die allen Transportunternehmen die gleichen Chancen geben. «Wir begrüssen den Wettbewerb», hielt Stämpfli fest. «Dadurch profitieren Bahnkunden und Besteller von Kostensenkungen und Innovationen.» Weiter macht sich die BLS stark für die rasche Erweiterung des Bahnhofs und des Knotens Bern, den Ausbau des Aaretals und für den Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels.Um das Konzernergebnis künftig zu verbessern, will die BLS strategisch auf eine Effizienzsteigerung in allen Unternehmensbereichen setzen. (BLS/mc/pg)