Jean-Pascal Bobst, CEO Bobst (Foto: Bobst)
Lausanne/Prilly – Der Verpackungsmaschinen-Hersteller Bobst hat im Geschäftsjahr 2012 einen leichten Umsatzrückgang verzeichnet. Dabei lagen die Verkäufe im zweiten Semester deutlich über denjenigen des ersten Halbjahres. Die bisherigen Prognosen für den Gewinn im Gesamtjahr 2012 und für den Umsatz im Geschäftsjahr 2013 wurden bestätigt.
Der Umsatz fiel um 0,5% auf 1,26 Mrd CHF zurück. Dabei hat der Währungseinfluss den Umsatz mit 10 Mio oder 0,8% positiv beeinflusst, während organisch ein Minus von 1,3% resultierte, wie Bobst mitteilte. Im zweiten Semester erreichte der Umsatz mit 731 Mio einen um über einen Drittel höheren Wert als im ersten mit 533 Mio. Mit dem Jahresumsatz hat das Unternehmen am oberen Ende der im vergangenen Dezember an einem Investorentag agbegebenen Prognose von 1,24 bis 1,26 Mrd CHF abgeschnitten. Der EBIT dürfte 2012 im Rahmen des Vorjahres ausfallen oder leicht darüber, ebenso der Reingewinn, hiess es damals.
Reingewinn-Prognose bestätigt
Die Prognose für den Reingewinn vom Dezember wurde heute bestätigt: Der Konzerngewinn werde mit dem Vorjahreswert vergleichbar sein. Im Geschäftsjahr 2011 erwirtschaftete Bobst einen EBIT von 27,5 Mio CHF sowie einen Reingewinn von 2,5 Mio.
Asien-Geschäft wird immer wichtiger
Der Anteil der Verkäufe in Europa ging auf 45,1 von 47,3% weiter zurück, ebenso derjenige der Region Americas auf 26,7 von 28,3%. Weiter angestiegen ist dagegen der Anteil der Region Asien/Ozeanien auf 25,2 von 20,9%. Die geografische Verteilung zeige, dass das Wachstum in der Region Asien&Ozeanien beschleunigt worden sei. Dagegen sei der Umsatz in Europa von der Staatsschuldenkrise negativ beeinflusst worden.
Bereich Wellpappe entwickelt sich positiv
Nach Geschäftseinheiten gingen die Verkäufe in der Business Unit (BU) Sheet-fed um 2,4% zurück. Dies sei vor allem auf eine geringere Aktivität im Bereich Faltschachteln zurückzuführen, während sich der Bereich Wellpappe im gesamten Jahr positiv entwickelt habe. Die BU Web-fed hat laut Bobst das «gute Niveau» des Vorjahres wieder erreicht, wobei der Rückgang in Europa und in Amerika von der Steigerung Asien kompensiert worden sei. Die BU Services verzeichnete im Gesamtjahr ein Plus von 3,2%, dies vor allem dank der Steigerung im zweiten Semester um über 13%. Dieses «gute Ergebnis» widerspiegle die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit, heisst es.
Höherer Auftragsbestand zu Jahresbeginn
Das Geschäftsjahr 2013 hat gemäss Bobst mit einem höheren Auftragsbestand begonnen als noch zu Anfang 2012. Somit sei für die ersten Monate des Jahres mit einer gute Auslastung zu rechnen. Angesichts des aktuellen Bestellungseingangs und der Wechselkurse sei im Gesamtjahr mit einem Umsatz zwischen 1,20 und 1,26 Mrd CHF zu rechnen. Bobst hält damit an der Prognose vom Dezember fest.
Transformationsprozess geht weiter
Bobst befindet sich wegen des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds sowie dem starken Franken in einem mehrstufigen, 2009 eingeleiteten Transformationsprozess. Die bis 2012 nachhaltig eingesparten Kosten haben gemäss den Angaben vom Dezember den Wert von rund 85 Mio erreicht, wie es der Plan gemäss der ersten Phase des Programms war. Die 2011 eingeleitete zweite Phase ist weniger auf Einsparungen ausgelegt, sondern mehr auf eine Verbesserung des Gewinns. Bis 2012 wurde der Gewinn mit diesem Programm um 47 Mio gestärkt, wobei davon rund ein Drittel durch staatliche Zuschüsse im Zusammenhang mit den Personalabbaumassnahmen zustande kam. Bis 2013 soll die Gewinnverbesserung auf gut 60 Mio CHF zu liegen kommen.
Im Dezember hatte das Unternehmen auch die im vergangenen März neu formulierten Mittelfristziele bis 2015 bekräftigt. Demnach wird ein Umsatzvolumen von 1,3 bis 1,4 Mrd CHF angestrebt sowie eine Umsatzrendite von mindestens 7%. Die vollständigen Zahlen wird Bobst am 20. März 2013 vorlegen. (awp/mc/pg)