Mex – Der Verpackungsmaschinenhersteller Bobst hat im ersten Semester 2021 wie angekündigt einen operativen Gewinn erzielt, wobei das Reinergebnis ebenfalls knapp positiv ausfiel. Im Vorjahr hatte noch auf beiden Ebenen ein Verlust resultiert. Die Verbesserung geht einher mit einer deutlichen Umsatzsteigerung.
Für Umsatz und Gewinn hatte Bobst bereits Ende Juni mittels einer positiven Gewinnwarnung erste Indikationen veröffentlicht. Gemäss den nun publizierten definitiven Zahlen legte der Umsatz um 27,4 Prozent auf 667,4 Millionen Franken zu, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Ein kleiner Teil des Wachstums ist auf Akquisitionseffekte zurückzuführen.
Den Umsatzanstieg begründet Bobst mit dem höheren Auftragsbestand zu Beginn des Jahres und dem höheren Auftragseingang im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Der Auftragseingang legte denn auch um 68 Prozent zu. Dank der geringeren Reisebeschränkungen hätten mehr Maschinen installiert und mehr Serviceeinsätze realisiert werden können.
Der operative Gewinn (EBIT) erreichte nach dem Verlust im Vorjahr einen positiven Wert von 14,6 Millionen und die entsprechende Marge 2,2 Prozent. Diese signifikante Verbesserung sei auf die höheren Umsätze einerseits und andererseits auf die 2020 eingeleiteten Massnahmen zur Transformation der Gruppe zurückzuführen. Dank dem höheren EBIT fiel auch das Nettoergebnis mit +5,1 Millionen Franken wieder positiv aus.
Printing & Convertig halbiert Verlust
Von den beiden Geschäftsbereichen verblieb allerdings der Bereich Printing & Converting operativ in der Verlustzone. Dieser Verlust hat sich auf 21,4 Millionen gegenüber dem Vorjahr aber immerhin mehr als halbiert. Der Bereich Services & Performance steuerte gut 37 Millionen zum EBIT bei.
Umsatzprognose bestätigt, EBIT-Guidance leicht erhöht
Der bisherige Ausblick für das Gesamtjahr 2021 wird zumindest mit Blick auf den Umsatz bestätigt. Demnach erwartet Bobst einen Umsatz in Höhe von 1,5 bis 1,6 Milliarden Franken. Die Guidance für die EBIT-Marge wurde auf 5 bis 6 Prozent leicht angepasst, im Juni lautete sie noch auf «im Bereich von 5 Prozent».
Insgesamt rechnet Bobst mit einem guten zweiten Semester. Beim Auftragseingang sei mit einem Rückgang auf ein nach wie vor gutes, aber nachhaltigeres Niveau zu rechnen. Zudem werde das zweite Halbjahr sowohl in der Produktion als auch bei der Installation und Inbetriebnahme von Maschinen «extrem arbeitsintensiv» werden.
Man werde mit den verbleibenden Reisebeschränkungen wegen der Pandemie-Situation und insbesondere mit den zunehmenden Herausforderungen in der Lieferkette in Verbindung mit erheblichen Preissteigerungen, Verzögerungen bei Teile- und Material-Lieferungen sowie unzureichenden globalen Transportkapazitäten umgehen müssen, so Bobst.
Die Mittelfristziele bleiben unverändert: Bobst strebt eine EBIT-Marge von mindestens 8 Prozent an sowie eine Rendite auf dem eingesetzten Kapital (ROCE) von mindestens 20 Prozent. (awp/mc/pg)