Bobst-CEO Jean-Pascal Bobst.
Lausanne – Der Verpackungsmaschinen-Hersteller Bobst hat im Geschäftsjahr 2011 einen leichten Umsatzrückgang verzeichnet. Dabei wurde das organische und akquisitorische Wachstum durch den negativen Währungseinfluss mehr als wettgemacht. Dass sich in einer Transformation befindende Unternehmen hat weiter die Prognose vom vergangenen Dezember für die Umsatzentwicklung im laufenden Jahr bestätigt.
Der Umsatz ging 2011 um 0,8% auf 1’270 Mio CHF zurück. Dabei hat der Währungseinfluss den Umsatz mit 119 Mio oder 9,3% negativ beeinflusst, während organisch ein Wachstum von 5,9% und durch Änderungen im Konsolidierungskreis ein Plus von 2,6% resultierte, wie Bobst am Dienstag mitteilte.
Leicht über den Erwartungen
Damit hat Bobst die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 1’251 Mio CHF. Am Markt wurden keine grösseren Überraschungen erwartet, da Bobst im Dezember eine präzise Prognose mit einem erwarteten Umsatz von 1’230 bis 1’260 Mio CHF ausgegeben hatte.
Höherer Umsatzanteil in Asien/Ozeanien
Trotz des stark negativen Währungseinflusses im Geschäft mit Europa und Amerika hätten diese beiden Regionen einen gesunden Beitrag beigesteuert. In Europa sei vor allem das Geschäft mit den flexiblen Materialien gut gelaufen. Der Anteil der Verkäufe in Europa ging minim auf 47,3% zurück und derjenige der Region Americas auf 28,3%. Weiter angestiegen ist dagegen der Anteil der Region Asien/Ozeanien auf 20,9 von 19,4%.
Währungseinflüsse belasten
Der Währungseinfluss werde auch das Ergebnis 2011 belasten. Das konsolidierte Nettoergebnis werde knapp an den Breakeven herankommen, während das vergleichbare Nettoergebnis positiv sein werde, so die Prognose des Bobst-Managements. Das vollständige Ergebnis 2011 wird am 28. März 2012 publiziert.
Prognosen für 2012 bestätigt
Der Auftragsbestand zu Beginn des Jahres 2012 sei wegen des negativen Währungseinflusses tiefer als zu Beginn des Vorjahres. Im Ausblick auf das angelaufene Geschäftsjahr 2012 bestätigt Bobst die bisher gemachte Prognose. Demnach ist mit einem weiteren Umsatzrückgang und zwar auf 1,13 Mrd im schlechtesten und 1,23 Mrd CHF im besten Szenario zu rechnen.
Transformations-Programm auf Kurs
Bobst hatte sich 2009 ein Transformations-Programm auferlegt, um die Kosten zu senken. Diese Programm wurde Ende vergangenen Jahres beschleunigt. Im November teilte Bobst mit, dass aufgrund des starken Schweizer Frankens sowie der weltweit auf tiefem Niveau stagnierende Nachfrage zu drastischeren Massnahmen auf der Kostenseite gegriffen werden müsse. Die laufende Transformation der Gruppe wurde beschleunigt und in diesem Zusammenhang ein Stellenabbau bis zum zweiten Quartal 2012 um 8% oder rund 420 Stellen angekündigt.
Die Implementierung des Transformations-Programms verlaufe erfolgreich und nach Plan, heisst es in der heutigen Mitteilung. Dies werde helfen, die positive Entwicklung der Profitabilität voranzutreiben. Mit der gewählten Strategie sei es gelungen, zumindest einen Teil des Währungseinflusses im vergangenen Jahr aufzufangen.
Einsparungen von 77 Mio Franken angestrebt
Mit dem Transformations-Programm der Gruppe sollten 2011 Einsparungen von 77 Mio CHF erzielt worden sein, 2012 sollen noch einmal rund 85 Mio CHF hinzukommen. Mit dem im November angekündigten Massnahmen will das Unternehmen zudem den Gewinn 2012 um weitere 40 Mio verbessern und 2013 gar um 60 Mio. (awp/mc/pg)