Bobst setzt 2018 mehr um, verdient aber weniger
Mex – Der Verpackungsmaschinenhersteller Bobst hat im Geschäftsjahr 2018 gemischte Zahlen vorgelegt. Der Umsatz zog zwar deutlich an, der Gewinn ging aber entsprechend der im Februar publizierten Gewinnwarnung zurück.
So reduzierte sich der Reingewinn um über die Hälfte auf noch 50,4 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Grund für den Gewinneinbruch waren Steuereffekte sowie der geringere Betriebsgewinn. Entsprechend soll auch die Dividende um 90 Rappen auf 1,50 Franken je Aktie gekürzt werden.
Zusätzliche Transformationsmassnahmen belasten
Der operative Gewinn (EBIT) ging zwar um rund 27 Prozent auf 86,5 Millionen Franken zurück, lag damit aber leicht über dem vom Unternehmen Anfang Februar kommunizierten Wert von «rund 85 Millionen». Auch die Betriebsgewinnmarge blieb mit 5,3 Prozent klar unter dem Vorjahreswert.
Grund für das Verfehlen der ursprünglichen EBIT-Guidance (über 90 Mio) waren zusätzliche Transformationsmassnahmen, die man in der Geschäftseinheit «Web-fed» durchführen musste. Hier resultierte ein markanter Betriebsverlust von 37 Millionen. In der kleinsten Einheit, welche Druck- und Verarbeitungsanlagen mit Bahnzufuhr für flexible Materialien und Faltschachteln herstellt, übernahm mit Stephan März per Anfang 2019 denn auch ein neuer Leiter das Zepter.
Ausserdem wurde der operative Gewinn von zusätzliche Ausgaben für das Vertriebs- und Service-Netzwerk in Wachstumsmärkten sowie durch Qualitäts-Updates für einige der in den letzten Jahren auf den Markt gebrachten Produkte belastet.
Solides organisches Wachstum
Bereits bekannt ist auch der Umsatz: er stieg um 6,9 Prozent auf 1,63 Milliarden, organisch waren es 5,4 Prozent. Mit einem Plus von 8,0 Prozent auf 805 Millionen Franken wuchs der grösste Bereich («Sheet-fed-Produkte») am stärksten. Dieses Wachstum sei insbesondere auf die sehr starke Nachfrage nach Produkten für die Wellpappenindustrie zurückzuführen, wogegen die Nachfrage aus den Faltschachtelindustrie stabil blieb.
Für das Geschäftsjahr 2019 stellt das Unternehmen einen gegenüber 2018 stagnierenden Umsatz in Aussicht. Ausserdem prognostiziert das Unternehmen für 2019 und 2020 eine EBIT-Marge im Bereich von 6 bis 7 Prozent.
Gleichzeitig werden die bisherigen Mittel- und Langfristziele für den Gewinn bestätigt: Demnach wird eine EBIT-Marge von mindestens 8 Prozent sowie eine Kapitalrendite (ROCE) von mindestens 20 Prozent angestrebt. Das Umsatzziel wird gleichzeitig um 100 Millionen auf 1,7 bis 1,8 Milliarden Franken erhöht. (awp/mc/pg)