Bobst verdoppelt 2014 Reingewinn annähernd

Jean-Pascal Bobst

Bobst-CEO Jean-Pascal Bobst. (Foto. Bobst)

Bobst-CEO Jean-Pascal Bobst. (Foto. Bobst)

Mex – Der Verpackungsmaschinenhersteller Bobst hat im Geschäftsjahr 2014 zwar etwas weniger umgesetzt, die Gewinnzahlen allerdings klar verbessert. Die seit Jahren laufenden operativen Verbesserungsmassnahmen beginnen sich auszuzahlen. Wegen des starken Frankens mussten allerdings bereits wieder Massnahmen eingeleitet werden. Nebst dem Umsatz könnte deshalb im laufenden Jahr auch die Gewinnmarge tendenziell wieder etwas zurückgehen. Nach einem längeren Unterbruch zahlt das Unternehmen bereits zum zweiten Mal in Folge wieder eine Dividende, welche überdies gegenüber dem Vorjahr markant erhöht wurde.

Der EBIT stieg um 35% auf 81,7 Mio CHF und die EBIT-Marge um 180 Basispunkte auf 6,3%. Der Reingewinn hat sich auf 53,0 Mio knapp verdoppelt. Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten klar übertroffen. Die Dividende soll denn auch auf 1,25 CHF von 0,75 CHF im Vorjahr klar angehoben werden. Davor hatte Bobst fünf Jahre lang keine Dividende ausbezahlt.

Transformationsprogramm trägt Früchte
Die wesentliche Verbesserung des Gewinns sei auf die erstmals für ein volles Geschäftsjahr wirkenden Massnahmen des Transformationsprogramms zurückzuführen, teilt das Unternehmen am Dienstag mit. Ausserdem habe die sehr gute Auslastung der Produktionskapazitäten, welche an die Nachfrage angepasst worden seien, zum guten Ergebnis beigetragen sowie tiefere Finanzierungs- und Steuerkosten.

Von seinem Start im Januar 2010 bis Ende 2012 brachte das Transformationsprogramm des Konzerns in der ersten Phase wiederkehrende Einsparungen in Höhe von 85 Mio CHF. Zusätzliche, im November 2011 gestartete Aktionen im Rahmen der Transformation der zweiten Phase führten bis Ende 2014 zu Verbesserungen in der Höhe von 78 Mio. Insgesamt trugen diese Massnahmen also 163 Mio CHF zum EBIT bei. Allerdings gab es durch die Transformationskosten und Einmaleffekte auch einen negativen Einfluss. Umstrukturierungskosten von 6,2 Mio wurden teilweise durch staatliche Zuschüsse in Höhe von 4,3 Mio kompensiert, die Differenz schmälerte den EBIT um 1,9 Mio und das Nettoergebnis um 1,2 Mio CHF.

Rückläufiger Umsatz
Der Umsatz war bereits Mitte Februar bekanntgegeben worden: Er ging um 4,0% auf 1,30 Mrd CHF zurück. Dabei haben Währungseinflüsse den Umsatz mit 9 Mio oder 0,7% negativ beeinflusst. Nach Geschäftseinheiten aufgeteilt blieb der Umsatz mit Sheet-fed-Produkten im Vergleich zum Vorjahr mit 639 Mio CHF stabil. Die Nachfrage nach Produkten für die Wellpappenindustrie war stark und hat die schwächere Nachfrage nach Faltschachtelindustrie-Produkten kompensiert.

Die Umsätze mit Web-fed-Produkten verringerten sich um 16% auf 283 Mio, wobei der Rückgang im Wesentlichen auf eine geringere Nachfrage nach Spezialmaschinen und komplexen Produktionslinien zurückzuführen war. Die Umsätze in der dritten Geschäftseinheit Dienstleistungen und Ersatzteile blieben bei 377 Mio CHF stabil.

Leichter Margenrückgang für 2015 erwartet
Die bisherige Prognose für den Umsatz im laufenden Jahr bestätigt Bobst. Demnach soll bei einem Euro-Franken-Kurs von 1,05 CHF sowie einem Dollar-Kurs von 0,92 CHF ein Umsatz im Bereich von 1,15 bis 1,23 Mrd CHF erreicht werden. Neu stellt das Unternehmen für 2015 eine EBIT-Marge von über 5% sowie eine Reingewinnmarge von über 3% in Aussicht, dies unter Berücksichtigung der Auswirkungen der zusätzlichen Massnahmen, welche seit dem 15. Januar 2015 eingeleitet worden seien.

Mittelfristziele nach hinter verschoben
An den Mittelfristzielen hält das Unternehmen fest, demnach soll eine EBIT-Marge von mindestens 8% sowie eine Rendite auf den eingesetzten Kapital (ROCS) von mindestens 15% erreicht werden. Allerdings werde es bis zur Erreichung dieser Ziele wegen des SNB-Entscheids vom Januar länger dauern.

Empa-Direktor im VR
Weiter teilt Bobst mit, dass die bisherigen fünf Verwaltungsräte für ein weiteres Jahr wiedergewählt werden sollen. Neu soll Gian-Luca Bona, CEO der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt EMPA, in das Gremium gewählt werden. (awp/mc/pg)

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