Bobst weitet Reinverlust aus
Bobst-CEO Jean-Pascal Bosbst.
Prilly – Der Verpackungsmaschinenhersteller Bobst hat im ersten Halbjahr 2011 zwar den Umsatz leicht steigern können, jedoch die Rückkehr in die Gewinnzone noch immer nicht geschafft. Während der Verlust auf operativer Ebene zwar etwas vermindert werden konnte, hat sich der Reinverlust gegenüber dem Vorjahr gar vergrössert. Für das Gesamtjahr hat das Unternehmen den Ausblick nach unten angepasst, dies sowohl aufgrund des starken Frankens als auch wegen der sich eintrübenden Weltwirtschaft.
Der Umsatz stieg um 0,4% auf 562,2 Mio CHF, in Lokalwährungen hätte gar ein Wachstum von 9,8% resultiert. Hinzu kommt ein akquisitorisches Wachstum von 1,3%. Jedoch hatte die schwierige Wechselkurssituation einen negativen Effekt von 10,7%. Der EBIT verbesserte sich auf -24,2 (VJ -27,3) Mio CHF, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Reinverlust vergrösserte sich indes auf 27,7 (23,5) Mio CHF.
Markterwartungen deutlich verfehlt
Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten deutlich verfehlt. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 591,0 Mio, für den EBIT bei -1,5 Mio und für den Reinverlust bei 7,7 Mio CHF. In Lokalwährungen habe ein klares Umsatzwachstum realisiert werden können, heisst es weiter. Der starke Schweizer Franken habe jedoch einen noch nie dagewesenen negativen Einfluss auf die Profitabilität sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe gehabet. Beim 2009 gestarteten Transformationsprogramm sei man aber weiterhin auf Kurs.
Gemischtes Bild nach Geschäftseinheiten
Nach Geschäftseinheiten aufgeteilt, zeigt sich ein gemischtes Bild. So verringerte sich der Umsatz in den Bereichen Sheet-fed um 1,4% und bei Services um 4,7%, während die Geschäftseinheit Web-fed aufgrund eines günstigen Marktumfeldes um 10,5% zulegen konnte. Auch nach Regionen zeigt sich ein differenziertes Bild. So verzeichnete Bobst in Europa, mit 52,1% Umsatzanteil der wichtigste Markt, ein Umsatzwachstum von 7,4%. In allen übrigen Regionen musste indes ein Umsatzrückgang hingenommen werden: «Americas» -5,7%, «Asia und Oceania» -8,0% und «Africa» -4, 0%.
Gesamtjahr: Umsatz von 1,25 Mrd CHF erwartet
Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von 1,25 Mrd CHF, dies jedoch zu konstanten Wechselkursen. Auf Basis der momentanen Wechselkurssituation erwartet Bobst zudem, die operativen Ergebnisse für das Gesamtjahr verbessern zu können. Man werde weitere Massnahmen ergreifen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Tätigkeiten zu steigern, heisst es weiter. Das abkühlende weltweite Wirtschaftswachstum könnte indes den Auftragseingang negativ beeinflussen, sowie die Genauigkeit des Ausblickes trüben.
Ausblick gesenkt
Damit wurde der Ausblick von Ende März gesenkt. Damals hatte der CEO Jean-Pascal Bobst vor den Medien erklärt, dass für das Gesamtjahr mit einem Umsatz von 1,3 Mrd bis 1,4 Mrd CHF gerechnet werde. Zudem wolle man wieder in die Gewinnzone zurückkehren, hiess es damals. (awp/mc/upd/ps)