Zürich – Die Titel des neuen Pharmaunternehmens Idorsia gehören am Montag erneut zu den grossen Gewinnern an der SIX. Damit weiten die Anteile des Actelion-Spinoffs ihre kräftigen Avancen vom Börsenstart am vergangenen Freitag aus.
Die Idorsia-Titel gewinnen gegen 10 Uhr 9,9% auf 15,00 CHF. Der am Gesamtmarkt gemessene SPI legt zeitgleich 0,37%.
Viele Fachleute würden zwar zweifeln, dass das Forscherpaar Martine und Jean-Paul Clozel nach Actelion ein zweites Meisterstück vollbringen kann, schreibt die «NZZ am Sonntag». Viele Finanzanalysten warnen vor zu hohen Hoffnungen und sehen auch hohe Risiken, wie es heisst. Dies hätten sie allerdings schon mehrmals getan, und stets hätten die Clozels sie eines Besseren belehrt.
Zugpferd Jean-Paul Clozel
Das starke Börsendebut sei auch eine Folge der «ehrgeizigen» Ziele des ehemaligen Actelion Chefs Jean-Paul Clozel. Demnach habe Clozel die Absicht bekundet in fünf Jahren mindesten drei Produktkandidaten zur Marktreife zu bringen, so der Bericht der «NZZ am Sonntag» weiter. In diesem Zeithorizont soll Idorsia zudem profitabel werden und eine Pipeline mit einem Verkaufspotenzial von 5 Mrd CHF aufbauen.
Der erste Kurs kam am Freitag bei 10 CHF zu Stande. Bis zum Handelsschluss wurde gut ein Viertel der rund 107 Millionen kotierten Aktien gehandelt. Am morgigen Dienstag sollen weitere 11,8 Millionen Titel dazu kommen, die aus der Wandlung einer ersten Tranche einer Wandelanleihe der J&J-Gesellschaft Cilag stammen.
Idorsia beschäftigt im basellandschaftlichen Allschwil über 600 Personen. Das Unternehmen spezialisiert sich auf die «Entdeckung und Entwicklung von niedermolekularen Wirkstoffen zur Erschliessung neuer Behandlungsmöglichkeiten». Das Ziel sei es, zu einem der führenden biopharmazeutischen Unternehmen Europas zu werden, hiess es in einer Mitteilung vom Freitag selbstbewusst. Idorsia verfügt bereits über eine Pipeline mit vier Wirkstoffen in einer Phase-II-Studie und fünf weiteren Wirkstoffen in verschiedenen Phase-I-Programmen. (awp/mc/ps)