Zug – Das auf Verbindungstechnologie spezialisierte Unternehmen Bossard hat im Geschäftsjahr 2016 sowohl mit dem EBIT als auch mit dem Reingewinn klar zugelegt und damit ein neues Rekordniveau erreicht. Entsprechend wird die Dividende erhöht. Auch der Umsatz legte auf ein bisher nicht erreichtes Level zu, wobei eine Akquisition in den USA einen gewissen Einfluss hatte. Für das Geschäftsjahr 2017 zeigt sich das Unternehmen «grundsätzlich positiv» und will weiter wachsen.
Das Management zeigte sich denn auch erfreut über das Erreichte: «Die Gruppe ist wieder auf den Kurs des rentablen Wachstums zurückgekehrt», sagte Finanzchef Stephan Zehnder anlässlich der Bilanzmedienkonferenz. Diese erfreuliche Entwicklung bestätige, dass die markante Frankenaufwertung das Unternehmen lediglich temporär vom eingeschlagenen Weg abgebracht habe.
Der operative Gewinn auf Stufe EBIT nahm um knapp 12% auf 78,5 Mio CHF zu und die EBIT-Marge um 60 Basispunkte auf 11,3%, womit sich diese im mittleren Bereich der angestrebten Zielgrösse von 10 bis 13% befindet. Zur Margenverbesserung hätten auch die Akquisitionen einen wichtigen Beitrag geleistet, teilt Bossard am Mittwoch mit. Wie sich aus der Rentabilitätsentwicklung ablesen lasse, seien alle Übernahmen erfolgreich ins Konzerngefüge integriert worden. Der Reingewinn erhöhte sich um 15% auf 62,4 Mio CHF und so soll auch eine um 10% höhere Dividende von 3,30 CHF je Aktie ausbezahlt werden.
Kräftiges Wachstum vor allem in den USA
Der Umsatz wuchs 2016 insgesamt um 5,9% auf 695,0 Mio CHF, entsprechend einem Plus in Lokalwährungen (LW) von 5,0%. In Europa wurde ein Umsatzanstieg um 4,7% (LW +3,6%) auf 401,6 Mio CHF verzeichnet. In der zweiten Jahreshälfte hat dabei die Wachstumsdynamik klar nach oben gezeigt. Positiv hat sich auch das Geschäft in der Schweiz entwickelt, das in den vorangegangenen Quartalen den Auswirkungen der markanten Frankenaufwertung von Anfang 2015 Tribut zollte.
Die Verkäufe in der Region Amerika stiegen vor allem dank des grösseren Umsatzes mit dem Elektroautobauer Tesla um 12% (LW 9,3%) auf 186,1 Mio. Im vierten Quartal betrug das Plus gar 39%, vor allem dank der Akquisition des Unternehmens Arnold Industries per September 2016. In Asien wiederum wuchsen die Verkäufe im Gesamtjahr nur geringfügig um 0,6% auf 107,3 Mio (LW 3,1%).
Grundsätzlich positiv für 2017
Für das Jahr 2017 zeigt sich das Unternehmen «grundsätzlich positiv», was das Wachstumspotential betrifft. Dies auch, weil sich zuletzt wichtige makroökonomische Indikatoren stabilisiert haben, wie CFO Zehnder erklärte. Unter Ausschluss von Markt- oder Währungsverwerfungen peilt Bossard für das laufende Jahr einen Umsatz zwischen 750 und 760 Mio CHF an, will das aber nicht als Prognose verstanden wissen. Eine detaillierte Prognose für das Gesamtjahr sei zu diesem Zeitpunkt noch verfrüht, zumal verschiedene Märkte von politischen Unwägbarkeiten überschattet werden könnten.
«Den Start ins Jahr darf man als geglückt bezeichnen», sagte indes Zehnder weiter. Er zieht diesen Schluss aufgrund der Entwicklung der durchschnittlichen Monatsumsätze. «Zwei Monate machen zwar noch kein ganzes Jahr aus, doch es gibt Anzeichen, welche uns für den weiteren Jahresverlauf zuversichtlich stimmen.» Er strich dabei die Entwicklung der Einkaufsmanagerindizes (PMI) hervor, die Erhöhung der Rohstoffpreise, welche Potential für Preiserhöhungen böten oder das die Entwicklung von Tesla.
«Wir erwarten für die USA im laufenden Jahr ein gutes Wachstum, auch mit Blick auf Tesla», betonte auch CEO David Dean gegenüber AWP. Beim zweiten US-Grosskunden, dem Landmaschinenhersteller John Deere, sieht er erste positive Zeichen nach einer längeren Durststrecke. (awp/mc/pg)Bossard/mc/ps)