David Dean, CEO Bossard AG
Zug – Das Schraubenhandels- und Logistikunternehmen Bossard weist für das erste Halbjahr einen auf 25,7 Mio von 28,3 Mio CHF gesunkenen Betriebsgewinn EBIT aus. Die operative Marge reduzierte sich auf 10,6% nach zuvor 11,6%, wie das Unternehmen in dem am Dienstag veröffentlichten Halbjahresbericht schreibt. Erste Kennzahlen hatte Bossard bereits Mitte Juli kommuniziert.
Damals gab Bossard bekannt, dass der Umsatz leicht um 0,4% auf 251,4 Mio CHF zurückging. In Lokalwährungen resultierte dagegen ein Plus von 0,5%. Weiter hiess es, dass der Konzerngewinn gegenüber dem Vorjahr um 12% auf 22,1 Mio gesunken ist. Die Umsatzrendite belief sich auf 9,1% (Vj 10,3%).
Marktposition stärken, Wachstumsabschwächung erwartet
In Zukunft will Bossard nach wie vor, unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung, strategiekonform in die Markt- und Produktentwicklung investieren und jede Wachstumschance konsequent nutzen, bekräftigt die Gesellschaft den Ausblick im Halbjahresbericht. So soll die Marktposition auf lange Sicht gestärkt werden.
Allerdings blieben die konjunkturellen Perspektiven aufgrund der Eurokrise und der ungelösten Verschuldungsprobleme unsicher. Bereits in der ersten Jahreshälfte sei in Europa und Asien eine Verlangsamung der Nachfragedynamik spürbar gewesen. Die jüngsten Konjunkturprognosen sowie die Entwicklung der relevanten Einkaufsmanagerindizes deuteten zurzeit auf eine weitere Wachstumsabschwächung hin.
Regionale Unterschiede
Mit Blick auf die Umsatzentwicklung waren bei Bossard in der Berichtsperiode je nach Marktregion deutliche Unterschiede auszumachen. In Europa ging der Umsatz um 5,2% auf 136 Mio CHF zurück, währungsbereinigt betrug das Minus 2,6%. Innerhalb Europas seien je nach Land grosse Unterschiede auszumachen gewesen, so Bossard. Positiven Wachstumsraten in Dänemark und Polen standen in den meisten übrigen Ländern wegen der generell schwächeren Konjunktur Umsatzrückgänge im einstelligen Prozentbereich gegenüber.
Asien blieb mit einem Umsatzschwund von 5,5% – sowohl in Franken als auch in Lokalwährungen – auf 39,8 Mio CHF hinter den firmeneigenen Erwartungen zurück. Positiv entwickelte sich das Geschäft in Südostasien und Indien während die exportorientierten Kunden in China und Korea vor allem unter der schwachen Nachfrage aus dem Ausland gelitten hätten.
In der Region Amerika stieg der Umsatz dagegen um 13,2% auf 75,6 Mio CHF (+10,5% in LW). Vor allem Mexiko habe sich mit einem Umsatzplus von 40% sehr gut entwickelt. Dieses Wachstum sei auf das Neukundengeschäft sowie der Verlagerung von Produktionskapazitäten von den USA nach Mexiko zuzuschreiben. Insgesamt erfreue sich die Marktregion aber weiterhin einer guten Nachfrage, auch wenn die jüngsten Indikatoren (PMI) in den USA eine Verlangsamung erwarten liessen.
Solide Bilanz
Die Bilanz zeige nach wie vor ein solides Bild. Die Bilanzsumme stieg in den ersten sechs Monaten 2012 um 5,1% auf 347,9 Mio CHF. Die Zunahme gehe im Wesentlichen auf ein leicht höheres operatives Nettoumlaufvermögen sowie Investitionen in die Infrastruktur zurück. Der Eigenfinanzierungsgrad lag Ende Juni auf soliden 60,9% und die Eigenkapitalrendite stellte sich auf 21,4% ein.
Die Rendite auf dem investierten Kapital (ROCE) gibt Bossard mit 18,2% gegenüber 23,1% im Vorjahr an. Das Gearing (Verhältnis Nettoverschuldung/Eigenkapital) sei weiterhin bei sehr tiefen 0,2 gelegen. Die Nettoverschuldung belief sich Ende Juni auf 41,0 Mio CHF, und ist somit um 11,4 Mio höher als Ende 2011. Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit stieg im Vergleich zum Vorjahressemester um 9,7 Mio auf 20,3 Mio. (awp/mc/cs)