Bossard-CEO David Dean.
Zug – Das Schraubenhandels- und Logistikunternehmen Bossard hat im ersten Semester 2011 gegenüber dem Rekordvorjahr noch einmal zugelegt. In Schweizer Franken stieg der Umsatz zwar nur noch leicht, in Lokalwährungen war das Plus indes klar zweistellig. Weiter verbessert wurden auch der Gewinn und die Marge. Im Ausblick wird vor allem auf die vorherrschenden Unsicherheiten verwiesen.
Der Umsatz wurde um 3,4% auf 252,4 Mio CHF gesteigert, entsprechend einem Plus von 14,6% in Lokalwährungen. Der EBIT zog um 10,6% auf 28,3 Mio an und die EBIT-Marge auf 11,6%, nach 10,9% im Vorjahressemester, wie Bossard am Dienstag mitteilte. Der Reingewinn erhöhte sich um rund 12% auf 25,1 Mio. Die Steigerungsraten für EBIT und Reingewinn in Lokalwährungen beziffert Bossard auf mehr als 21% und mehr als 18%.
Über den Erwartungen
Damit hat Bossard die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der AWP-Konsens für den EBIT lag bei 25,8 Mio CHF und für den Reingewinn bei 23,0 Mio.
Bestes Halbjahresergebnis der Firmengeschichte
In einem gesamtwirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld sei das beste Halbjahresergebnis der Firmengeschichte gelungen. Zum starken Umsatzplus in Lokalwährungen hätten alle drei Absatzregionen eine zweistellige Wachstumsrate beigetragen. Die im Vergleich zum Vorjahr starke Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber den meisten Währungen habe die Umsatzentwicklung in Franken indes beeinträchtigt.
Umsätze legen überall zweistellig zu
In Europa legten die Umsätze in Lokalwährungen um knapp 14% auf 143,5 Mio CHF zu, wobei praktisch alle Absatzmärkte um über 10% gewachsen sind. Der Umsatz in den USA stieg um 17% auf 66,8 Mio, überproportional war dabei das Wachstum in Mexico (+24,6%). Überdurchschnittliche Wachstumsraten in China, Indien und Taiwan führten zu einem Umsatzplus in Asien von insgesamt 15% auf 42,1 Mio.
Starker Franken wirkt sich positiv auf Kostenentwicklung aus
Im Gegensatz zum Umsatz habe sich der starke Schweizer Franken positiv auf die Kostenentwicklung ausgewirkt. Die Betriebskosten hätten im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig zugenommen, wogegen sie währungsbereinigt um knapp 10% gestiegen sind. Der Hauptteil der Kostensteigerung ist auf den Personalaufwand zurückzuführen, stieg doch die Mitarbeiterzahl um knapp 8% auf 1’529 Personen.
Steigender Personalbestand
Die bereits geäusserte Absicht, die notwendigen Investitionen für die auf den Vertrieb und das Engineering fokussierte Wachstumsstrategie vorzunehmen, werde mit dem Anstieg des Personalbestandes bestätigt. Die überproportionale Steigerung von EBIT und Konzerngewinns sei vor allem dem starken Umsatzwachstum zu verdanken. Obwohl der grösste Teil der Aufwendungen und Erträge jeweils im selben Währungsraum anfalle, habe man sich dem Einfluss des starken Frankens nicht gänzlich entziehen können.
Vorsichtiger Ausblick
Im Ausblick zeigt sich das Unternehmen vorsichtig und beruft sich auf die «angesichts der jüngsten Verwerfungen an den Finanzmärkten und vor allem wegen der ungelösten Probleme mit der Staatsverschuldung in Europa und den USA» herrschende Unsicherheit, auch mit Blich auf die weitere Entwicklung des Frankenkurses.
Verlangsamung des Wachstums erwartet
Die aktuellen Prognosen sowie die Entwicklung der für die Bossard-Gruppe relevanten Einkaufsmanager-Indizes der letzten Monate würden auf eine Verlangsamung des Wachstums in der zweiten Jahreshälfte hindeuten. Inwieweit davon die Konjunktur im Allgemeinen und der Geschäftsverlauf von Bossard im Besonderen betroffen sein werden, lasse sich derzeit nur schwer abschätzen, zumal das Geschäft von Bossard kurzfristigen Charakter habe. Trotz dieser Unsicherheiten werde für das Gesamtjahr 2011 weiterhin ein Ergebnis angestrebt, welches auf währungsbereinigter Basis das «ausgezeichnete Vorjahresergebnis» bestätige.
Bei der Präsentation der Quartalsumsätze im April hiess es, ein Umsatzwachstum im zweistelligen Prozentbereich in den jeweiligen Lokalwährungen bleibe das Ziel für 2011. (awp/mc/pg)