Zug – Die Bossard-Gruppe hat im ersten Quartal 2022 den Wachstumskurs fortgesetzt. In allen drei Weltregionen legte das Unternehmen im Startquartal 2022 im zweistelligen Bereich zu. Für den weiteren Geschäftsverlauf zeigt sich Bossard zuversichtlich.
Der Umsatz stieg im ersten Jahresviertel um 19,1 Prozent auf 291,6 Millionen Franken, wie der Spezialist für Verbindungstechnik am Montag mitteilte. Um Währungseinflüsse und Akquisitionseffekte bereinigt lag das Plus bei 16,5 Prozent. Damit hat Bossard die Prognosen der Analysten deutlich übertroffen.
Die «erfreuliche Entwicklung des Geschäftsgangs», welche seit dem vierten Quartal 2020 anhalte, habe sich im ersten Quartal 2022 in allen drei Regionen fortgesetzt, so Bossard. Die Situation auf den Beschaffungsmärkten bleibe zwar angespannt, dank verschiedener Beschaffungsquellen könne die Lieferfähigkeit aber hoch gehalten werden. Zudem habe der Fokus auf Smart Factory Dienstleistungen in Zeiten komplexer Beschaffungsmärkte und Kostensteigerungen Früchte getragen.
«Ich meine, der Backlog ist im Moment noch so hoch als Folge der Pandemie wie auch aufgrund der Lieferengpässe, dass dies die Nachfrage treibt, respektive dies auch im ersten Quartal 2022 angehalten hat», sagte Finanzchef Stephan Zehnder gegenüber AWP auf die Frage, ob das frühzyklische Unternehmen weder von den Lieferengpässen noch vom Krieg in der Ukraine gebremst werden könne. Und das Exposure gegenüber Russland/Ukraine sei kleiner als 1 Million Franken.
Wachstum in Amerika und Asien höher als in Europa
Auf dem wichtigsten Markt Europa stiegen die Verkäufe um 15 Prozent auf 169,9 Millionen Franken, akquisitions- und währungsbereinigt betrug das Wachstum knapp 12 Prozent. Vor allem die Industriesegmente Maschinenbau, Elektronik und Luftfahrt haben dabei gut abgeschnitten. In der Region Amerika nahm der Umsatz um 24,4 Prozent auf 68,4 Millionen Franken zu und in Asien um 26,6 Prozent auf 53,3 Millionen.
Mit dem Wachstum von knapp 20 Prozent im ersten Quartal im Rücken, kann sich Zehnder auch für das gesamte erste Semester ein zweistelliges Wachstum vorstellen: «Aufgrund der Nachfragesituation ist das durchaus denkbar, muss sich aber zuerst zeigen. Ich gehe aber davon aus, dass wir während des Jahres einen gewissen Basiseffekt sehen werden.»
Insgesamt zeigt sich das Unternehmen im Ausblick noch zurückhaltend. «Der Blick in die Glaskugel ist alles andere als klar im Moment», so der Finanzchef. Zinsen, Inflation, Konjunktur, Krieg, Rohmaterialpreise, die Pandemie speziell in China und weitere seien unzählige Faktoren, deren Auswirkung noch nicht abschätzbar seien.
Bossard malt deshalb aber nicht schwarz. Trotz volatiler Marktbedingungen biete das aktuelle Umfeld weiterhin Wachstumschancen, hiess es in der Mitteilung vom Morgen. Und in Anbetracht der konstant hohen Lieferfähigkeit und dem Fokus auf Wachstumsindustrien bleibe man für den weiteren Geschäftsverlauf zuversichtlich.
«Der Jahresstart war erfreulich und wir sind auch mit der Profitabilität zufrieden», betonte Zehnder in diesem Zusammenhang. Für eine Prognose hinsichtlich der Profitabilität sei es zu früh. Er lasse aber die Aussage vom März aus heutiger Sicht stehen, wonach die EBIT-Marge vom zweiten Semester 2021 (11,2%) für das Gesamtjahr 2022 eine gute Indikation sei. (awp/mc/ps)