Bossard macht im ersten Halbjahr weniger Umsatz und Gewinn
Zug – Die Bossard-Gruppe hat im ersten Semester 2024 weiterhin unter dem konjunkturellen Gegenwind gelitten. Umsatz und Gewinn fielen tiefer aus als in der Vorjahresperiode.
Der Umsatz sank im ersten Halbjahr um 11,7 Prozent auf 509,4 Millionen Franken, wie der Spezialist für Verbindungstechnik am Donnerstag mitteilte. Hier spielten aber auch negative Währungseinflüsse mit. In Lokalwährungen resultierte ein etwas moderateres Minus von 9,3 Prozent.
Der operative Gewinn auf Stufe EBIT fiel um 16,6 Prozent auf 58,1 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 0,7 Prozentpunkte auf 11,4 Prozent. Unter dem Strich verblieb ein Konzerngewinn von 42,4 Millionen, entsprechend einem Minus von knapp 15 Prozent.
Die Herausforderungen hätten im ersten Halbjahr weiterhin in der schwachen konjunkturellen Nachfrageentwicklung gelegen, heisst es zum Halbjahr. Allerdings hätten sich gegen Ende der Berichtsperiode Anzeichen einer Stabilisierung gezeigt.
Der Druck auf die Gewinnzahlen war vor allem auf den tieferen Umsatz zurückzuführen sowie auf die Investitionen im Rahmen der «Strategie 200». Die Lohninflation sei zuletzt aber etwas tiefer gewesen und die eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen hätten ihren Beitrag geleistet.
Amerika mit stärkstem Minus
Geografisch gesehen lief es Bossard im wichtigsten Markt Europa mit einem Umsatzanteil von über 50 Prozent nicht so prächtig. Die Umsätze sanken hier in Lokalwährungen um 6,8 Prozent. Der Rückgang sei eine Folge der konjunkturbedingten Abschwächung der Nachfrage, welche sich indes im Verlauf des zweiten Quartals auf einem tiefen Niveau zunehmend stabilisiert habe.
In der Region Amerika hat sich laut Bossard bei einem Umsatzminus von gut 18 Prozent die Nachfrage «normalisiert», dies nach Rekordumsätzen in den vergangenen zwei Jahren. «Erfreulich» sei hingegen die Entwicklung in Mexiko gewesen.
In Asien zeigten sich die Verkäufe mit einem Minus von 1,8 Prozent noch am stabilsten. Im zweiten Quartal habe sich der Umsatz in Lokalwährungen stabilisiert, womit erstmals seit sechs Quartalen wieder ein leichtes Wachstum erzielt worden sei.
Trotz Unsicherheit vorsichtiger Optimismus
Den Ausblick für das Gesamtjahr 2024 sieht Bossard weiterhin von Unsicherheiten geprägt, dies insbesondere wegen des unsicheren wirtschaftlichen Umfelds, der geopolitischen Spannungen und den zunehmenden Handelskonflikten.
Dennoch sei die Grundhaltung für die kommenden Monate vorsichtig optimistisch, was mit der erfreulichen Entwicklung der Projektpipeline, dem verstärkten Trend zum «Nearshoring» und der Digitalisierung von Prozessen mit Fokus auf Effizienz- und Produktivitätssteigerungen begründet wird.
Insgesamt rechnet Bossard für das zweite Halbjahr 2024 mit einer moderaten konjunkturellen Nachfrageentwicklung in Kombination mit einer leicht höheren Kostenbasis infolge Lohninflation sowie Investitionen in die IT. (awp/mc/ps)