David Dean, CEO Bossard. (Foto: Bossard)
Zug – Das Schraubenhandels- und Logistikunternehmen Bossard hat im ersten Halbjahr 2013 Umsatz und den Gewinn deutlich gesteigert. Verantwortlich dafür war vor allem die im Vorjahr erfolgte Übernahme der KVT Verbindungstechnik. Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres zeigt sich das Unternehmen verhalten zuversichtlich und erwartet einen ähnlichen Geschäftsverlauf wie im ersten Semester.
Der EBIT stieg um knapp 40% auf 35,8 Mio CHF und die entsprechende Marge auf 11,9% von 10,6% im Vorjahr. Wie bereits früher bekannt wurde, legten der Umsatz um 24% auf 311,5 Mio CHF und der Reingewinn um 29% auf 28,6 Mio CHF zu. Der Gewinnzuwachs sei umso bemerkenswerter, als die Finanzierungskosten und der Steueraufwand zugenommen hätten, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Die Resultate seien eine Bestätigung der konsequenten Aufbauarbeit, wird CEO David Dean zitiert. Die Integration von KVT-Fastening habe sich insgesamt positiv auf die Rentabilität ausgewirkt und erfülle die geweckten Erwartungen. Die Übernahme von KVT habe die Marktposition in Europa klar gestärkt.
Europa dank KVT-Übernahme mit Umsatzsprung
In Europa stieg der Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode um 44% auf 195,5 Mio CHF. Dieser Umsatzsprung war vor allem auf die Akquisition des Verbindungs- und Dichtungsspezialisten KVT-Fastening im vierten Quartal 2012 zurückzuführen, denn organisch schrumpfte der Umsatz um 2,2%. In den vergangenen Monaten hätten sich die Geschäfte indes belebt, so Bossard. Ergab sich im ersten Quartal noch ein Umsatzminus von 5,8%, zogen die Verkäufe im zweiten Quartal um 1,7% an. In den meisten Ländern seien Zeichen für eine Nachfragestabilisierung auszumachen, gar «bemerkenswert positiv» verlaufe die Nachfrageentwicklung der osteuropäischen Tochtergesellschaften mit zweistelligen Wachstumsraten. Die Ertragslage sei trotz des schwierigen Umfelds auf hohem Niveau gehalten worden.
In Amerika belief sich der Umsatz auf 73,1 Mio, was im Vergleich zum Vorjahr – bereinigt um die Devestition von Bossard Metrics Inc. – einer Zunahme von 3,1% entspricht. Zuversichtlich stimme hier insbesondere das Neukundengeschäft. Die Profitabilität in der Region ist gemäss Bossard weiter gesteigert worden.
Leichte Markterholung in Asien
In den asiatischen Märkten verbesserte sich der Umsatz um 7,7% auf 42,9 Mio. Das Wachstum war auf eine leichte Markterholung, aber auch auf die Nachfrage durch Neukunden zurückzuführen. Zweistellige Wachstumsraten erreichten die Märkte in Taiwan, Malaysia und Korea. Wegen eines Lagerneubaus in Korea und wegen der Anlaufinvestitionen für die Markterschliessung in Australien sei die EBIT-Marge in Asien leicht zurückgegangen.
Verhaltene Zuversicht für 2013
Auf dem Beschaffungsmarkt sieht Bossard eine weiterhin seitwärts verlaufende Bewegung der Preise. Auch die Verfügbarkeit und die Lieferfristen seien relativ kurz. Über die kommenden Monate geht das Unternehmen hier von einer unveränderten Entwicklung aus.
Im Ausblick auf das Gesamtjahr 2013 heisst es ausserdem, dass die wichtigen Vorlaufindikatoren im zweiten Quartal «tendenziell wieder rückläufig» gewesen seien, nach den ersten positiven Anzeichen einer Erholung im Frühjahr. Die jüngsten Zahlen aus den relevanten Märkten würden allerdings auf eine tendenziell wieder anziehende Industrieproduktion hinweisen, wobei es keine Anzeichen einer breit abgestützten konjunkturellen Aufhellung gebe.
Deshalb sei im zweiten Semester mit einem dem ersten Halbjahr vergleichbaren Geschäftsverlauf zu rechnen. Konkreter erwartet Bossard weiteres Wachstum in Amerika und in Asien, in Europa hingegen lediglich eine Stabilisierung der Nachfrage. Insgesamt rechtfertige der Ausblick eine «verhaltene Zuversicht», heisst es. (awp/mc/pg)