Bossard schreibt im ersten Halbjahr tiefere Gewinnzahlen
Zug – Die Bossard-Gruppe hat im ersten Semester 2023 die wirtschaftliche Abkühlung in Europa und Asien wie auch die Frankenstärke zu spüren bekommen und etwas weniger Umsatz erzielt. Weiter gewachsen ist derweil das Geschäft in Amerika. Die Gewinnzahlen sind ebenfalls unter dem Vorjahresniveau ausgefallen.
Der Umsatz lag im ersten Halbjahr um 1,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau bei 577,0 Millionen Franken, wie der Spezialist für Verbindungstechnik am Donnerstag mitteilte. In Lokalwährungen resultierte allerdings noch ein Umsatzanstieg um 3,1 Prozent.
Lohninflation
Der operative Gewinn auf Stufe EBIT reduzierte sich im ersten Halbjahr um 9,8 Prozent auf 69,6 Millionen Franken. Die EBIT-Marge lag in der Folge mit 12,1 Prozent ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 13,2 Prozent, blieb allerdings noch innerhalb des angestrebten Zielbands. Unter dem Strich verblieb ein Konzerngewinn von 49,9 Millionen Franken gegenüber 59,9 Millionen im ersten Semester 2022.
Der Druck auf die Gewinnzahlen war nicht zuletzt auf einen gestiegenen Verkaufs- und Administrationsaufwand, aber auch auf einen gestiegenen Personalbestand zurückzuführen. Dazu kam eine überdurchschnittliche Lohninflation. Gleichzeitig habe Bossard auch im Rahmen der «Strategie 200» weiter gezielt in Wachstumsinitiativen, insbesondere im Bereich der Digitalisierung, investiert.
Abkühlung in Europa
Im wichtigsten Markt Europa verzeichnete Bossard einen Umsatzrückgang um 3,2 Prozent auf 321,2 Millionen Franken. Das Unternehmen verweist dabei auf die konjunkturelle Abkühlung und die Normalisierung der Nachfrage. In Asien resultierte derweil ein noch deutlicherer Rückgang (-12,1% auf 94,2 Millionen Franken), der aber zu einem bedeutenden Teil auf den starken Schweizer Franken zurückzuführen war. Zudem seien vor allem in China nur geringe Wachstumsimpulse spürbar gewesen, heisst es.
Weiterhin stark entwickelte sich die Region Amerika mit einem Umsatzanstieg um 9,9 Prozent auf 161,6 Millionen Franken. Hier hätten die in den vergangenen Jahren aufgebauten Kompetenzen in der Elektromobilität zu einer weiteren Ausweitung der Kundenbasis geführt, heisst es.
Den Ausblick für das Gesamtjahr 2023 sieht Bossard weiterhin von Unsicherheiten etwa rund um die geopolitischen Spannungen und die zunehmenden Handelskonflikte geprägt. Auch für das zweite Halbjahr 2023 wird deshalb mit einer verhaltenen konjunkturellen Nachfrageentwicklung gerechnet. Diese Haltung basiere auch auf dem fortgesetzten Lagerabbau der Kunden und «bestenfalls stabilen» Einkaufspreisen. (awp/mc/ps)