Zug – Der Industriezulieferer Bossard hat seinen Steigflug im vergangenen Jahr fortgesetzt. Der Umsatz knackte dabei erstmals die Marke von einer Milliarde Franken.
Insgesamt hat die Innerschweizer Gruppe einen neuen Rekordumsatz von 1,152 Milliarden Franken eingefahren, wie das Unternehmen am Donnerstag bekannt gab. Das sind 15,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Dabei spielten Preiserhöhungen eine gewisse Rolle. Organisch sei Bossard um 15,0 Prozent gewachsen. Der starke Franken habe hingegen das Wachstum gebremst, hiess es. In Lokalwährungen habe der Umsatz um 18,4 Prozent zugenommen.
Damit hat der Konzern die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Während das Geschäft in Amerika die Prognosen der Experten übertraf, blieb Europa darunter. Bossard selber hatte bei der Vorlage der letzten Quartalszahlen einen Umsatz von über 1,1 Milliarden in Aussicht gestellt.
Wachstum geht weiter
Das seit dem vierten Quartal 2020 breit abgestützte Wachstum der Bossard-Gruppe habe sich auch im vierten Quartal 2022 fortgesetzt. Der Umsatz kletterte um 10,1 Prozent auf 276,2 Millionen Franken.
Dabei konnte einzig Amerika deutlich zulegen mit einem Plus von 43,5 Prozent. Die erfreuliche Geschäftsentwicklung sei von einem dynamischen Wirtschaftswachstum getragen worden, erklärte das Unternehmen. Im Bereich der Elektromobilität habe man interessante Projekte bei Nutzfahrzeugen umgesetzt. Zudem trug der Kauf der kanadischen Firma Penn Engineered Fasteners Corporation zum Umsatzverlauf bei, die seit 1. Dezember 2022 konsolidiert ist.
«In Europa zeigte sich hingegen eine gewisse Beruhigung auf hohem Niveau» (+0,8%), schrieb Bossard. Die Nachfrage sei trotz anhaltender geopolitischer Spannungen und den daraus resultierenden Herausforderungen hoch geblieben. Dagegen schmälerten neben dem starken Franken auch auslaufende akquisitorische Effekte die Wachstumsraten im Vergleich zu den Vorquartalen.
Unsicherheit in China
Die Situation in Asien sei durch die Aufhebung der Coronamassnahmen in China und die darauf folgende Infektionswelle belastet worden. Diese habe zu Produktionsausfällen in der Industrie geführt. «Die Situation in China bleibt weiterhin ein Unsicherheitsfaktor», schrieb Bossard. Wegen der starken globalen Nachfrage habe sich die angespannte Situation auf dem Beschaffungsmarkt nur zögerlich verbessert.
Zum Gewinn und zum Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023 machte Bossard keine Angaben. Das Unternehmen wird den vollständigen Jahresbericht 2022 am 1. März publizieren. (awp/mc/ps)