Zug – Der Industriezulieferer Bossard hat im dritten Quartal 2023 erneut die wirtschaftliche Abkühlung in Europa und Asien zu spüren bekommen. Wie schon im zweiten Quartal ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr zurück. Dabei bremste auch der starke Franken.
Der Umsatz reduzierte sich im Vergleich zum dritten Quartal 2022 um gut 14 Prozent auf 249,8 Millionen Franken, wie der Spezialist für Verbindungstechnik am Donnerstag mitteilte. Die negativen Währungseffekte ausgeklammert ergab sich ein etwas bescheideneres Minus von 9,4 Prozent. Die Erwartungen der Analysten wurden damit verfehlt.
Der Abwärtstrend aus dem zweiten Quartal, als in Lokalwährung lediglich ein Rückgang um 1,5 Prozent resultierte, hat sich nun noch etwas beschleunigt.
Nach einem bereits herausfordernden zweiten Quartal sei das dritte Quartal weiter von einer nachlassenden Nachfragedynamik mit geringen Wachstumsimpulsen aus Europa und Asien geprägt gewesen, heisst es denn auch zum Geschäftsverlauf. Und auch die zum Ende des ersten Halbjahres zu beobachtende Abschwächung in Amerika habe sich im vergangenen Quartal fortgesetzt.
So setzten denn alle drei Marktregionen weniger um als im entsprechenden Vorjahresquartal, wobei die Umrechnung in Franken am stärksten in Asien und Amerika durchschlug. In Lokalwährungen lag das Minus in Europa bei 8,9 Prozent, in Amerika bei 7,9 Prozent und in Asien bei 13,5 Prozent.
Nach wie vor trägt Europa mit einem Umsatz von 136,5 Millionen Franken gut die Hälfte und damit am meisten zum Umsatz des frühzyklischen Unternehmens bei. Dort habe sich im dritten Quartal die Kombination aus einem anhaltenden kundenseitigen Lagerabbau und einer Abschwächung der Nachfrage fortgesetzt. Positive Akzente gab es in den Bereichen Schienenfahrzeugbau sowie Elektromobilität.
Für die ersten neun Monate kumuliert weist die Gruppe einen Umsatz von 826,8 Millionen Franken aus, was einem Minus von 5,8 Prozent in Franken bzw. von 1,1 Prozent in Lokalwährungen entspricht.
Erstmals konkreter Ausblick
Zum Ausblick heisst es, dass auch im vierten Quartal mit einer verhaltenen Umsatzentwicklung zu rechnen sei. Konkret wird ein Umsatz im Bereich von 1,06 bis 1,08 Milliarden Franken prognostiziert sowie eine EBIT-Marge von «leicht über 10 Prozent». Beim Umsatz käme dies im Vergleich zu den 1,15 Milliarden des Vorjahres einem Minus im Bereich von etwa 6 bis 8 Prozent gleich.
Weiter stellt Bossard im Gesamtjahr eine positive Entwicklung des operativen Geldflusses in Aussicht, unter anderem dank der Abnahme der Warenlager.
Und «ungeachtet der aktuellen Volatilität blickt Bossard optimistisch in die Zukunft und hält, nach einer Phase der konsequent fortgeführten Investitionen in die Strategie 200, an den mittelfristigen Finanzzielen fest.» (awp/mc/ps)