Zug – Das Verbindungstechnik- und Logistikunternehmen Bossard ist im ersten Halbjahr 2017 kräftig gewachsen und hat dabei gleichzeitig den Gewinn markant gesteigert. Das Unternehmen profitierte dabei einerseits vom guten Marktumfeld und andererseits von Akquisitionen. Da Umsatz und Reingewinn bereits publiziert waren, konzentrierte sich das Interesse für die heutige Mitteilung auf die Marge, welche sich ebenfalls klar verbessert hat, und den Ausblick, welcher erhöht wurde.
So legte der EBIT um gut 30% auf 51,4 Mio CHF zu und die EBIT-Marge um 150 Basispunkte auf 13,0%, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt. Die Marge liegt damit am oberen Ende der mittelfristigen Zielspanne von 10 bis 13%. Dieser Leistungsausweis unterstreiche einmal mehr, dass nicht Wachstum an sich, sondern rentables Wachstum oberste Priorität habe.
Bereits im Juli wurden Umsatz und Reingewinn bekanntgegeben. Der konsolidierte Konzerngewinn stieg um fast 45% auf 45,3 Mio CHF. Es war ein Gewinnsprung mit Ansage, denn die Innerschweizer hatten bereits im Juni angekündigt, man rechne aufgrund des starken Umsatzwachstums mit einem deutlichen Gewinnanstieg von mehr als 30%. Zum Gewinnplus trug der Verkauf einer Liegenschaft am ehemaligen Standort in Österreich mit 4,5 Mio CHF bei. Ohne diesen Effekt hätte das Plus immer noch bei 30% gelegen.
Umsatz profitiert vom Marktumfeld und von Akquisitionen
Der Umsatz wuchs in der Berichtsperiode um 15% auf 395,1 Mio CHF, vor allem dank Akquisitionen. Auch bereinigt um diese ergab sich ein kräftiges organisches Wachstum von 9,5%. Man habe auch von einem verbesserten Konjunkturumfeld in allen grossen Marktregionen profitiert, heisst es dazu in der heutigen Mitteilung.
Bossard hat in der Berichtsperiode in allen Marktregionen zugelegt. Dies gilt in besonderem Mass für das Amerikageschäft. Dort ist der Umsatz um 32% auf 114,3 Mio CHF gewachsen. Dieses deutlich erhöhte Geschäftsvolumen erklärt sich unter anderem mit dem per September 2016 erworbenen US-Unternehmen Arnold Industries. Bereinigt um Akquisitionen lag das Plus bei 17%, wie es bereits im Juli hiess. Im Amerika-Ergebnis spiegelt sich die Kooperation mit dem grössten US-Elektrofahrzeughersteller.
Es handelt sich dabei um Tesla, Bossard selber darf aber den Namen des Kunden nicht nennen, ebenso wenig den Namen des zweiten Grosskunden John Deere. Mit diesem habe man nach einer längeren Phase mit rückläufigen Umsätzen wieder ein Wachstum verzeichnet.
Den Löwenanteil von 57% des Gesamtumsatzes erwirtschaftet das Unternehmen aber immer noch in Europa. In dieser Marktregion haben sich von Januar bis Juni die Verkäufe um 7,5% auf 223,3 Mio CHF erhöht, in Lokalwährungen gar um 8,6%. Alle Länder inklusive des Heimmarkts Schweiz haben dabei zugelegt, wenn auch in unterschiedlichem Ausmass.
In der kleinsten Konzernregion Asien zogen die Verkäufe um über 16% auf 57,5 Mio CHF an. Dieses Wachstum beruhe unter anderem auf den Investitionen in moderne Kapazitäten, die in verschiedenen Ländern in den letzten Jahren getätigt worden seien.
Prognose erhöht
Mit Blick auf die Guidance für das Gesamtjahr 2017 hat Bossard die Umsatzprognose erhöht. Neu wird ein Umsatz im Bereich von 770 bis 780 Mio CHF erwartet, im April lautete die Prognose noch 750 bis 760 Mio. Es sei weiterhin positive Geschäftsentwicklung zu erwarten, heisst es dazu. Die Zuversicht begründe sich mit der soliden Marktposition oder auch der Konjunkturentwicklung, wie sich derzeit in den Einkaufsmanagerindizes aller Regionen manifestiere.
Aufgrund des Basiseffektes aus der Akquisition von Arnold Industries und der starken Umsatzentwicklung im Bereich der Elektromobilität im zweiten Semester des Vorjahres werde die Wachstumsdynamik im zweiten Halbjahr 2017 im Vergleich zum ersten Semester aber weniger stark ausfallen. Der Ausblick steht unter dem Vorbehalt, dass sich die derzeitigen Rahmenbedingungen nicht entscheidend verändern. (awp/mc/ups/ps)