Bossard-CEO David Dean. (Foto: Bossard)
Zug – Das Verbindungstechnik- und Logistikunternehmen Bossard ist im ersten Quartal 2015 von Übernahmen begünstigt gewachsen. Ohne die Zukäufe wäre der Absatz jedoch rückläufig gewesen. Das Management blickt dennoch zuversichtlich in die Zukunft auch wenn der starke Franken eine Herausforderung bleibt.
Bossard steigerte den Umsatz in den Monaten Januar bis März um 5,1% auf 168,8 Mio CHF zu. Dabei spürte die Gruppe den Einfluss des starken Frankens: In Lokalwährungen wuchs der Umsatz mit +8,2% stärker, wie das Unternehmen am Montag mitteilt.
«Durch Übernahmen und weitere Investitionen haben wir unsere Marktposition in verschiedenen Ländern gefestigt», wird CEO David Dean in der Mitteilung zitiert. Ohne Akquisitionen ergäbe sich in Lokalwährung ein Umsatz-Minus von 1,5% und in Schweizer Franken ein Rückgang von 4,3%. Mit dem ausgewiesenen Umsatz lag Bossard zwischen den Vorgaben der ZKB (174 Mio) und jener der Bank Vontobel (164 Mio).
Wachstumssprung in Amerika
In Europa sieht sich die Bossard-Gruppe mit wenig einheitlichen Markttendenzen konfrontiert. Dabei spüre man in der Schweiz nach der deutlichen Franken-Aufwertung «einiges an Gegenwind» und der Umsatz sei im Heimmarkt mit dem geringeren Absatzvolumen und den gewährten Preisabschlägen klar rückläufig, so die Mitteilung. Dennoch verbesserte sich der Europa-Umsatz in Lokalwährungen um 3,1%. In Schweizer Franken resultierte indes ein Minus von 4,4% auf 101 Mio CHF. Ohne Akquisitionen wäre der Umsatz in Franken um 8,4% und in Lokalwährungen um 1,3% zurückgegangen.
In der Region Amerika gelang Bossard mit der Übernahme der Aero-Space Southwest in Lokalwährungen ein Umsatzsprung um 22%, während in der Berichtswährung gar ein Anstieg um 30% auf 44,2 Mio CHF gelang. Ohne Zukäufe wäre der Umsatz mit 1,8% rückläufig gewesen (-7,8% in LW). Wie erwartet habe sich ein Grosskunde weiter in einem schwierigen Geschäftsumfeld bewegt, begründet Bossard. Kompensierend hätten sich die übrigen US-Geschäftsbereiche gezeigt, wobei in der Kooperation mit dem grössten US-Elektrofahrzeughersteller Tesla deutlich steigende Absatzvolumen erreicht wurden.
Fortschritte im Asien-Geschäft
Im Asien-Geschäft habe das Unternehmen derweil weitere Fortschritte erzielt und die Verkäufe nahmen um 12% auf 23,5 Mio CHF (+7,8% in LW) zu, dies obwohl man sich auf keine zusätzliche Volumen durch Akquisitionen habe abstützen können. Dagegen hätten sich die in den vergangenen Jahren getätigten Investitionen zur Erschliessung einzelner Märkte ausbezahlt.
Zuversichtlicher Ausblick
Für das Jahr 2015 zeigt sich Bossard zuversichtlich. Weiterhin wird mit einem Umsatz im Bereich von 660 bis 680 Mio CHF, entsprechend einem Plus von 13 bis 16% in Lokalwährungen gerechnet. Die Voraussetzung sei allerdings, dass sich die Währungsrelationen nicht nochmals deutlich verschieben, so die Mitteilung.
In Europa erwartet das Management, dass die Euro-Schwäche im Jahresverlauf einen positiven Effekt auf die Nachfrage haben wird. Auch in Amerika seien die Bedingungen für einen verbesserten Leistungsausweis gegeben: Die Übernahme von Aero-Space Southwest, wachsende Volumen mit Tesla sowie die positive Entwicklung des angestammten Geschäfts sollen die Mindereinnahmen aus der Zusammenarbeit mit einem anderen Grosskunden mehr als kompensieren. Derweil erwartet Bossard in Asien dank der geleisteten Aufbauarbeit weiterhin eine positive Entwicklung.
Bis 2020 soll der Umsatz auf rund 1 Mrd anwachsen, wie Bossard Anfang März anlässlich der Bilanzmedienkonferenz bekanntgab. (awp/mc/pg)