Bossard verdreifacht Reingewinn auf 44,9 Mio CHF
Bossard-CEO David Dean.
Zug – Das Schraubenhandels- und Logistikunternehmen Bossard hat im Geschäftsjahr 2010 den Gewinn markant gesteigert und dabei ein neues Rekordergebnis erzielt. Nebst dem höheren Umsatz sind dafür auch die Sparprogramme aus dem Vorjahr sowie Investitionen in die Produktivität verantwortlich. Die Dividende soll gegenüber dem Vorjahr gleich vervierfacht werden. Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich das Unternehmen weiterhin zuversichtlich und strebt erneut ein zweistelliges Umsatzwachstum an, zumindest in Lokalwährungen.
Der EBIT stieg um rund 150% auf 47,3 Mio CHF, wobei sich die EBIT-Marge auf 10,3% mehr als verdoppelte. Zum positiven Ergebnis hätten alle Geschäftseinheiten beigetragen, wobei vor allem Amerika und Asien «ihre Ertragskraft in diesem Jahr voll ausgespielt» hätten.
Massiv höhere Dividende
Der Finanzaufwand halbierte sich gegenüber dem Vorjahr auf noch 1,1 Mio CHF. Der Reingewinn verdreifachte sich so beinahe auf 44,9 Mio CHF. Die Dividende soll auf 6,00 CHF gar vervierfacht werden, nach 1,50 CHF im Vorjahr. Die Ausschüttungsquote wird dabei auf 40% von 30% erhöht. Bereits im Januar hatte Bossard den Umsatz mitgeteilt: Er stieg um 20,9% auf 477,6 Mio CHF, in Lokalwährungen um 25,2%. Alle drei Absatzregionen hatten dabei in Lokalwährungen ein Umsatzwachstum von über 20% erreicht.
Höherer Anteil an Sonderanfertigungen
Die positive Entwicklung der Brutto-Marge, welche auf 39,5% von 37% verbessert wurde, ergab sich gemäss Bossard vor allem aus einem veränderten Produktemix, das heisst einem höheren Anteil an Sonderanfertigungen und Spezialteilen gegenüber einem tieferen von Normteilen. In diese Richtung will sich Bossard auch künftig weiterentwickeln, wie CEO David Dean vor den Medien in Zürich sagte. Weiter sei die Marge von der Optimierung der Logistik und der Beschaffungspolitik begünstigt gewesen.
Sparprogramm wirksam
Die Betriebskosten ohne Abschreibungen und Amortisationen stiegen gegenüber dem Vorjahr deutlich weniger als der Umsatz. Die Sparprogramme aus dem Vorjahr und die gezielten Investitionen in die Produktivität seien wirksam, hiess es dazu. Bossard bezeichnet das erreichte Ergebnis als «exzellent», es sei das beste Jahresergebnis der Firmengeschichte. Zum Geschäftserfolg hätten alle Geschäftseinheiten rund um den Globus beigetragen, wobei vor allem Amerika und Asien hervorgehoben wurden.
Positiver Ausblick
Für 2011 zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich. Bossard sei auf den Märkten gut positioniert und habe einen Teil der steigenden Nachfrage für sich gewinnen können. Die Prognosen der Kunden und der relevanten Marktindikatoren würden auf eine anhaltend wachsende Weltwirtschaft hinweisen. Dieses positive Marktumfeld solle genutzt werden, entsprechend wird für 2011 ein Umsatzwachstum in Lokalwährung im zweistelligen Prozentbereich angestrebt.
Guter Start ins 2011
Der Start ins neue Geschäftsjahr ist zumindest geglückt. «Der Umsatz in den ersten beiden Monaten 2011 lag rund 18% über demjenigen des Vorjahres», sagte der Finanzchef. Auch für die längerfristige Zukunft bleibt das Unternehmen optimistisch und bestätigte das im vergangenen Jahr formulierte Wachstumsziel. Demnach soll der Umsatz bis 2015 auf rund 800 Mio CHF ansteigen, entsprechend rund einer Verdoppelung gegenüber dem Niveau von 2009.
Langfrist-Prognose bestätigt
CEO Dean begründet seine Zuversicht im Hinblick auf das langfristige Umsatzziel damit, dass Bossard eine sehr gute Positionierung in einem wachsenden Markt habe. Mit dem gesamthaft noch kleinen Marktanteil gebe es zudem noch genug Potential. Von den Risiken für das angesprochene Ziel hebt Dean nebst den konjunkturellen die Entwicklung der Währungen hervor. Falls diese gegen Bossard laufe, könne es unter Umständen auch ein Jahr länger dauern, bis das Umsatzziel von 800 Mio CHF erreicht sei. An der Börse verhalfen die guten Zahlen und die höhere Dividende der Bossard-Aktie bis am Nachmittag zu einem markanten Plus von 5,6%. (awp/mc/upd/ss)