Zug – Die Bossard-Gruppe ist im Geschäftsjahr 2019 dank Zukäufen erneut gewachsen, das achte Mal in Folge. Allerdings hat sich das Wachstumstempo gegenüber dem Vorjahr deutlich verlangsamt. Das frühzyklische Unternehmen spürte den konjunkturellen Gegenwind insbesondere in den USA und den starken Franken.
Im Berichtsjahr steigerte Bossard den Gruppenumsatz dank einiger Ergänzungsakquisitionen um 0,6 Prozent auf 876,2 Millionen Franken. In Lokalwährungen, also bereinigt um die negativen Währungseinflüsse, resultierte ein Plus von 1,9 Prozent, wie das auf industrielle Verbindungs- und Montagetechnik spezialisierte Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Organisch, das heisst ohne Währungs- und Akquisitionseinflüsse, ergab sich indes ein Minus von 2,1 Prozent. Trotz der abgeschwächten Konjunktur, des Handelskonflikts zwischen den USA und China sowie der zunehmenden Stärke sei man in Europa und Asien weitergewachsen. Die schwierigeren Rahmenbedingungen in Amerika hätten dort aber zu einem spürbaren Umsatzrückgang geführt.
Gegen Jahresende verlangsamte sich dabei das Wachstumstempo noch einmal. Aus eigener Kraft und bereinigt um Währungseinflüsse schrumpfte der Umsatz von Bossard im Schlussquartal um 7,4 Prozent. In den vorangegangenen Quartal sah es noch ein bisschen besser aus. Nach einem ansprechenden Startquartal resultierte im zweiten Quartal organisch ein Minus von 3,9 Prozent und im dritten Quartal waren es -2,6 Prozent.
Schwaches Schlussquartal in den USA
Insbesondere in den USA lief es zum Jahresende nicht mehr so rosig. Das Minus lag im letzten Quartal deutlich im zweistelligen Bereich. Bossard konnte vom anziehenden Produktionsvolumen bei Tesla nicht profitieren, weil das Unternehmen bei den neueren Modellen weniger Produkte beisteuert.
Das Unternehmen führt zur Schwäche in den USA verschiedene Gründe an: Einerseits seien einige Kundenprojekte zum Abschluss gekommen, andererseits habe die Konjunkturdynamik im Industriesektor nachgelassen. Mit Blick auf den grössten US-Elektrofahrzeughersteller habe sich der Produktemix mit der dritten Modellreihe entscheidend verändert, was sich nachteilig auf den Bedarf an Produkten von Bossard und damit auf den Umsatz ausgewirkt habe.
Auch in der umsatzmässig grössten Region resultierte im vierten Quartal akquisitionsbereinigt ein Umsatzminus von beinahe 6 Prozent. Auf das Gesamtjahr gesehen verblieb ein organisches Wachstum von 0,5 Prozent. Am besten lief es in Asien, wo Bossard sowohl im Gesamtjahr als auch im vierten Quartal zulegte.
Mit dem ausgewiesenen Umsatz erfüllte Bossard zwar die im August etwas reduzierte Prognose, lag aber am unteren Ende der Erwartungen der Analysten. Diese hatten durchschnittlich mit einem Wert von knapp 880 Millionen gerechnet.
Zum Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020 werden keine Angaben gemacht. Das detaillierte Jahresergebnis wird Bossard am 4. März vorlegen. (awp/mc/ps)