Francesco Signoretti, CEO Bravofly Rumbo Group. (Foto: Bravofly Rumbo Group)
Chiasso – Das Online-Reisebüro Bravofly Rumbo hat den Umsatz im ersten Halbjahr deutlich gesteigert. Allerdings war das Unternehmen im zweiten Quartal einem verschärften Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Für die zweite Jahreshälfte rechnet Bravofly mit Ergebnissen im Rahmen des Vorjahrs.
Besonders in Spanien und Italien, wo Bravofly stark präsent ist, habe die Konkurrenz «ungewöhnlich aggressive Preisstrategien» an den Tag gelegt, teilte das seit April an der Börse kotierte Unternehmen mit. Der Preisdruck habe sich im zweiten Quartal wesentlich verschärft, bestätigte Bravofly-CEO Francesco Signoretti frühere Aussagen an einer Telefonkonferenz.
71 Mio Euro Umsatz
Das Umsatzwachstum von über 20% im ersten Halbjahr ist somit hauptsächlich auf das erste Quartal zurückzuführen, als der Konkurrenzdruck noch schwächer war. Laut provisorischen Zahlen setzte das Unternehmen in der ersten Jahreshälfte 71 Mio EUR um. Insbesondere Expansionen nach Skandinavien und Australien sowie die Konsolidierung von Jetcost trugen dabei zum Wachstum bei.
Die sinkenden Margen im Online-Reisegeschäft wirkten sich auch auf die Gewinne aus. Der bereinigte EBITDA stieg noch um 9% auf 12 Mio EUR. Im Vorjahr hatte das Gewinnplus noch im hohen zweistelligen Prozentbereich gelegen. Den umfassenden Halbjahresbericht will Bravofly Mitte September veröffentlichen.
Wachstum dank Tablets und Smartphones
Der zusehends härteren Konkurrenz von Metasuchmaschinen will das Unternehmen mit einer Verbesserung der eigenen Webseiten begegnen. So sollen die Bewegungen der Kunden besser erfasst werden. Besonderes Augenmerk soll dabei auf mobile Geräte gelegt werden, da Tablets und Smartphones grosse Wachstumschancen böten.
Zudem kaufte Bravofly im letzten Dezember mit der französischen Firma Jetcost ebenfalls eine Meta-Suchmaschine. Das Unternehmen investiere nun stark in dieses Angebot, sagte Signoretti.
Nachlassender Preisdruck erhofft
Für das normalerweise stärkere zweite Halbjahr rechnet der Onlineanbieter mit einem vergleichbaren Ergebnis wie in der ersten Jahreshälfte. Zusätzlich zum Erschliessen neuer Märkte und den technologischen Verbesserungen hoffe man, dass der Preisdruck nach dem Ende der Hochsaison im August nachlasse, sagte Signoretti. «Solch einen Preiskampf kann man nicht nachhaltig über eine längere Zeit führen».
Über das ganze Jahr gesehen wolle das Unternehmen mehr als 5 Mio Passagiere bedienen, sagte der VR Präsident Fabio Cannavale. Im Vorjahr waren es 4,5 Mio gewesen. Das Brutto-Reisevolumen solle bei «ungefähr 1,3 Mrd EUR» zu liegen kommen.
Weiter gab die Gruppe bekannt, dass das Management vom Verwaltungsrat ermächtigt worden sei, ein Aktienrückkaufsplan über maximal 10 Mio EUR aufzusetzen. Die Umsetzung finde erst nach der behördlichen Bewilligung statt, die bis Mitte September eintreffen dürfte. (awp/mc/upd/pg)