Philip Mosimann, CEO Bucher Industries. (Foto: Bucher Industries)
Niederweningen – Der Industriekonzern Bucher Industries blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2013 zurück. Sowohl Umsatz als auch Auftragseingang stiegen an und der Gewinn erreichte einen Rekordwert, wobei die operative Marge erstmals zweistellig ausfiel. Entsprechend wird auch die Dividende um 30% deutlich erhöht. Für das Geschäftsjahr 2014 zeigt sich das Unternehmen mit Blick auf die Umsatzentwicklung etwas optimistischer als noch im Januar.
Der EBIT wurde um knapp 24% auf 287,1 Mio CHF und der Reingewinn um knapp 26% auf 196,2 Mio gesteigert. Die EBIT-Marge verbesserte sich um 1,8 Prozentpunkte auf 10,7%. Alle Divisionen, insbesondere aber die grösste Division Kuhn Group, hätten «dank hoher Flexibilität und konsequentem Kostenmanagement zur hervorragenden Marge beigetragen», teilte der Landmaschinen- und Fahrzeugbauer am Donnerstag mit. Das Geschäftsjahr sei sowohl hinsichtlich absoluter Werte als auch in Bezug auf die Profitabilität ein Rekordjahr. Dementsprechend und dank der stabilen Aussichten soll die Dividende auf 6,50 CHF je Aktie nach 5 CHF im Vorjahr erhöht werden.
Auftragseingang und Auftragsbestand legen um über 6 % zu
Bereits im Januar hatte die Gruppe den Umsatz gemeldet. Er stieg um 3,1% auf 2,69 Mrd CHF, bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte ergab sich ein Plus von 0,8%. Der Auftragseingang legte um 9,1% auf 2,72 Mrd zu, entsprechend einem währungs- und akquisitionsbereinigtem Plus von 6,6%. Der Auftragsbestand lag mit 850 Mio um 6,5% über dem Vorjahreswert.
Kuhn Group stark
Die einzelnen Märkte hätten sich unterschiedlich, aber insgesamt erfreulich entwickelt, heisst es. Während die Nachfrage in Europa verhalten geblieben sei, habe sich in den USA und in Südamerika die positive Nachfrageentwicklung fortgesetzt. Der Landmaschinenmarkt habe von den guten Einkommen der Landwirte profitiert, wogegen der Markt für Kommunalfahrzeuge auf tiefem Niveau stabil geblieben sei. Die Nachfrage nach Hydrauliklösungen verzeichnete regional deutliche Unterschiede und das Geschäft mit Technologien zur Herstellung und Prüfung von Glasbehältern sei von Chinas Massnahmen zur Dämpfung der Konjunktur beeinträchtigt worden. In den Märkten der Division Bucher Specials verlief die Dynamik laut Mitteilung positiv.
Die auf Landmaschinen spezialisierte Kuhn Group, die knapp die Hälfte zum Umsatz beisteuert, steigerte die Verkäufe und Bestellungen um 5,2% und die zweitgrösste Sparte Hydraulics um 16,9% (Auftragseingang) bzw. 11,4% (Umsatz). Die Kuhn Group habe von der guten Nachfrage in den Hauptmärkten Europa, Nord- und Südamerika profitiert, heisst es dazu. Sinkende Preise für Soja, Mais und Weizen im zweiten Semester hätten keinen wesentlichen Einfluss auf den Geschäftsgang gehabt. Tiefere Einkaufkosten, optimale Produktionsplanung, eine höhere Fertigungstiefe und Insourcing sowie ein guter Produktemix liessen die operative Marge auf 14,9 von 12,5% ansteigen.
Emhart Glass verhalten
Die Sparte Bucher Municipal, die Kommunalfahrzeuge produziert, wies einen rückläufigen Umsatz (-9,7%) aus, wogegen mehr Bestellungen (+8,0%) eingeholt wurden. Ähnlich war die Entwicklungen bei Emhart Glass (Umsatz -5,4%, Bestellungen +4,5%). Stark zulegen konnte der Bereich Bucher Specials (Umsatz +18,6%, Auftragseingang +27,3%).
Umsatzerwartung nach oben angepasst
Für das Geschäftsjahr 2014 stellt Bucher einen moderaten Umsatzanstieg gegenüber 2013 in Aussicht. Im Januar hiess es noch, es sei mit einem ähnlichen Umsatz wie 2013 zu rechnen. Die Erwartungen sind nun also etwas höher. Erstmals macht das Unternehmen auch Aussagen zur erwarteten Entwicklung des Gewinns. Demnach wird von einer gegenüber dem aktuellen Rekordniveau moderat rückläufigen Profitabilität ausgegangen.
Es sei nicht mit einer grundsätzlichen Änderung des makroökonomischen Umfelds zu rechnen, schreibt Bucher weiter. Die Nachfrage nach Landmaschinen der Kuhn Group dürfte wohl etwas verhaltener ausfallen, die Übernahme der brasilianischen Montana sollte den Umsatz indes stützen. Bucher Municipal erwartet eine Fortsetzung des tiefen, aber stabilen Marktvolumens und auch die Divisionen Hydraulics und Emhart Glass gehen von einem stabilen Marktumfeld aus. Bucher Specials sieht eine anhaltend gute Entwicklung, wobei sich die Übernahme von Jetter positiv auf den Umsatz, aber kaum auf das Betriebsergebnis auswirken dürfte.
Valentin Vogt soll im VR Einsitz nehmen
Weiter gibt das Unternehmen bekannt, dass Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt neu in den Verwaltungsrat gewählt werden soll. Die Anzahl der Mitglieder des Gremiums erhöht sich dadurch auf sieben. Das Präsidium soll weiterhin Rolf Broglie innehaben. (awp/mc/pg)