Bucher Industries umsatzmässig leicht über Vorcorona-Niveau
Niederweningen – Der Industriekonzern Bucher hat 2021 den Corona-Einbruch hinter sich gelassen und gar etwas mehr Umsatz gemacht als vor der Krise. Der Auftragseingang nahm im Vergleich zu 2020 um mehr als ein Drittel zu. Entsprechend dürfte die Betriebsgewinnmarge den Zielwert von 10 Prozent übertreffen.
Der Umsatz stieg im Berichtsjahr 2021 um 16 Prozent auf 3,18 Milliarden Franken, wie der Hersteller von Landmaschinen, Anlagen und Gemeinde-Fahrzeugen am Donnerstag mitteilte. Der Auftragseingang lag mit 3,95 Milliarden gar um 39 Prozent über dem Vorjahreswert. Mit den vorgelegten Zahlen hat Bucher die Erwartungen der Analysten trotz des hohen Anstiegs aber knapp verfehlt.
Auf den Märkten sei eine «ausserordentlich starke, unerwartete Dynamik» zu verzeichnen gewesen, heisst es in der Mitteilung. Bei allen fünf Divisionen stieg der Auftragseingang entsprechend markant an und lag damit knapp ein Drittel über dem hohen Niveau von 2019. Begründet wird dies von Bucher vor allem mit der sehr guten wirtschaftlichen Entwicklung, aber auch mit Nachholeffekten sowie vorsorglichen Bestellungen.
Wie die gesamte Industrie weltweit seien die Divisionen aber mit Engpässen und Verzögerungen in der Lieferkette und der Logistik sowie mit steigenden Material- und Transportkosten konfrontiert gewesen. Die daraus resultierenden Herausforderungen für die Produktion hätten sich im Verlauf des Jahres noch akzentuiert, jedoch hätten die Divisionen diese «sehr gut» bewältigen können.
Es sei auch zunehmend schwierig geworden, qualifizierte Mitarbeitende zu rekrutieren. Die Divisionen hätten den Personalbestand entsprechend vorwiegend mit temporären Mitarbeitenden erhöht, wobei die Stellen jedoch vor allem in den USA nicht im gewünschten Mass hätten besetzt werden können. Der Auftragsbestand nahm entsprechend stark zu und lag Ende 2021 bei 1,87 Milliarden Franken.
Noch nicht veröffentlicht wurden die Gewinnzahlen. Bucher geht aber davon aus, dass die Betriebsgewinnmarge den Zielwert von 10 Prozent übertreffen wird und entsprechend das Konzernergebnis «markant» ansteigt.
Abschwächung von hohem Niveau
Für das laufende Jahr 2022 erwartet das Zürcher Unterländer Unternehmen eine Abschwächung der Nachfrage auf sehr hohem Niveau. Dank des aussergewöhnlich hohen Auftragsbestands per Ende 2021 blieben die Kapazitäten insbesondere im ersten Halbjahr stark ausgelastet.
Die Schwierigkeiten bei der Beschaffung und der Logistik dürften zudem vorerst zumindest fortbestehen. Die daraus resultierenden Ineffizienzen in der Produktion sowie die steigende Kostenbasis würden den «Druck auf die Margen erhöhen», heisst es in der Mitteilung. Die Knappheit an qualifizierten Arbeitskräften werde die Abarbeitung des rekordhohen Auftragsbestands zudem zusätzlich erschweren.
Per Saldo erwartet der Konzern im Gesamtjahr 2022 einen leicht höheren Umsatz und eine nach wie vor zweistellige Betriebsgewinnmarge. Das Konzernergebnis dürfte derweil leicht zurückgehen. (awp/mc/ps)